Die Bank of America (BoA) hält die Anleger mit ihrem aktuellen Zahlenwerk bei Laune. Die US-Bank konnte im dritten Quartal sowohl beim Ergebnis als auch bei den Erlösen die Markterwartungen schlagen. Vor allem die gestiegenen Zinsen haben den Amerikanern in die Karten gespielt. Folgerichtig zeigt sich die Aktie im vorbörslichen US-Handel fest.
Die US-Bank hat im Berichtszeitraum 81 Cent je Aktie (7,1 Milliarden Dollar) und damit acht Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum verdient, als noch 7,3 Milliarden Dollar beziehungsweise 85 Cent je Aktie zu Buche standen. Doch das war mehr als von Analysten erwartet: Diese sind im im Konsens lediglich von 77 Cent ausgegangen.
Gleiches erfreuliches Bild bei den Erträgen: Statt der im Vorfeld von den Experten taxierten 23,6 Milliarden wies das Finanzinstitut mit 24,6 Milliarden rund eine Milliarde Dollar mehr aus. Erfolgstreiber war zum einen die gute Entwicklung im Handel mit Anleihen. Zum anderen hat die zinssensible BoA (DER AKTIONÄR berichtete) besonders von den großen Zinsschritten der US-Notenbank Fed profitiert. „Die US-Konsumenten haben sich mit einem starken, wenn auch langsamer wachsenden Ausgabenniveau weiterhin robust gezeigt und haben nach wie vor hohe Einlagenbeträge bei uns", sagte der Unternehmensboss Brian Moynihan in der Mitteilung. "In der gesamten Bank wuchsen die Kredite im letzten Jahr um zwölf Prozent, da wir die finanziellen Mittel zur Unterstützung unserer Kunden entsprechend bereitstellen konnten."
Die BoA-Aktien, die in diesem Jahr um 29 Prozent und damit stärker als der KBW-Bankenindex (minus 26 Prozent) gefallen sind, weisen im vorbörslichen US-Handel ein Plus von mehr als drei Prozent auf.
Die Bank of America hat mit ihren Zahlen überzeugt und dürfte auch weiterhin von den steigenden Zinsen überproportional profitieren – sofern sich die Folgen des absehbaren wirtschaftlichen Abschwungs in Grenzen halten. Wer investiert ist, bleibt in jedem Fall weiter dabei. Etwaige Neueinsteiger sollten besser ein frisches Kaufsignal abwarten. Das läge vor, wenn das Papier den GD50 (aktuell: 33,38 Dollar) herausnehmen kann.