Die Gold- und Silberanleger hatten in den vergangenen Wochen nicht viel Grund zum Lachen. Die Edelmetalle standen unter Druck, Gold verzeichnete gar das schwächste Quartal seit dem vierten Quartal 2016. Und auch die Minenaktien mussten erneut Federn lassen. Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass sich auf der „High-conviction List“ der Bank of America für das zweite Quartal eine Goldaktie tummelt. Immerhin umfasst die Liste insgesamt nur acht Aktien.
Es ist der Marktführer, also der größte Goldproduzent weltweit, den sich die Analysten der Bank of America ausgesucht haben: Newmont. Die Aktie hat sich bereits in den vergangenen Tagen versucht, gegen den Abwärtssog zu stemmen. Seit dem Tief Ende Februar bei 54,38 Dollar hat sich das Papier binnen eines Monats wieder auf über 60 Dollar nach oben gearbeitet. Und das in einem wahrlich schwierigen Umfeld. Unterstützung kommt dabei nicht nur durch die noch immer hohe Dividendenrendite von über 3,6 Prozent, sondern auch von einem Aktienrückkaufprogramm, das der Konzern aufgelegt hat. Zudem scheint Newmont auch allmählich wieder in Richtung Wachstum zu schielen. Jedenfalls spricht die Übernahme von GT Gold in Kanada dafür.
Die Bank of America sagt, dass die High Conviction-Ideen auf ihrer Einschätzung potenzieller signifikanter markt- und geschäftsbezogener Katalysatoren beruhen, von denen sie glaubt, dass sie die Aktien im Quartal beeinflussen werden. Tatsächlich hat sich die Aktie von Newmont in den vergangenen Tagen und Wochen besser geschlagen als beispielsweise die von Barrick Gold oder auch Kinross. Das liegt sicherlich auch daran, dass Newmont in einer ohnehin schon cashstarken Branche noch einmal heraussticht. Im laufenden Jahr dürfte sich der Free-Cashflow im Bereich von vier Milliarden Dollar bewegen – und das bei einem Börsenwert von nur 48 Milliarden Dollar. Die Aktie sollte in einem etwas freundlicheren Marktumfeld wieder Kurs in Richtung der Hochs aus dem vergangenen Jahr nehmen.