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Banco Santander: Attacke auf Apple und PayPal - entschieden ist noch nichts

Banco Santander: Attacke auf Apple und PayPal - entschieden ist noch nichts
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Fabian Strebin 27.05.2021 Fabian Strebin

Seit Jahren setzen Fintechs traditionelle Banken unter Druck. Bereits vor der Pandemie zeichnete sich ab, dass bargeldlose Zahlungen auf dem Vormarsch sind. Gerade dort sind die Fintech-Angreifer stark aufgestellt. Größere Zahlungsanbieter wie PayPal und Adyen sind vielfach Marktführer. Doch entschieden ist der Kampf noch nicht. Einige Großbanken sollten in diesem Segment noch nicht abgeschrieben werden. In Europa gehört dazu die spanische Banco Santander.

Die größte spanische Bank zielt auf den Zahlungsverkehr als Teil einer umfassenderen Strategie, um ihre Marktbewertung zu steigern, da ihr traditionelles Kreditgeschäft durch niedrige Zinssätze und Technologiefirmen, die in andere Bereiche der Finanzdienstleistungen vordringen, attackiert wird. Dazu haben die Spanier im letzten September das Geschäft mit Verbraucher-, Händler- und Handelszahlungen in „PagoNxt" zusammengefasst, um eine Finanztechnologie-Marke aufzubauen, die sich von seinem Bankenkern unterscheidet. Und Ende letzten Jahres kaufte Santander die Technologie-Assets des zusammengebrochenen deutschen Unternehmens Wirecard, um sein europäisches Zahlungsgeschäft zu erweitern.

Santander will dabei sein

„In fünf Jahren wird es zehn, vielleicht fünfzehn globale Zahlungsplattformen geben, von denen die Hälfte Banken und die Hälfte Nicht-Banken sein werden, JP Morgan und wir werden eine davon sein", sagte Aufsichtsratsvorsitzende Ana Botin in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Laut McKinsey gehörte der Zahlungsverkehr im vergangenen Jahr zu den Sektoren mit der besten Performance im Finanzdienstleistungssektor, da die Coronavirus-Pandemie den Aufstieg des E-Commerce beschleunigte.

Riesiger Markt

Das Marktdatenunternehmen Statista geht davon aus, dass der Gesamtwert der Transaktionen im digitalen Zahlungsverkehr bis 2025 auf 10,5 Billionen Dollar ansteigen wird, gegenüber 6,69 Billionen Dollar im Jahr 2021. Frank D'Souza, strategischer Berater für das Zahlungsverkehrsgeschäft von Santander, sagte, er erwarte, dass der Umsatz von PagoNxt von 360 Millionen Euro im Jahr 2020 mittelfristig auf eine Milliarde Euro steigen werde.

Strategisch clever

Zwar ist PagoNxt im Vergleich zu Branchengrößen wie PayPal noch klein, aber das Potenzial gerade auf der Iberischen Halbinsel ist durch die Marktführerschaft von Santander groß. Außerdem ist es strategisch sinnvoll, den Zahlungsverkehr in einer eigenen Marke zu bündeln. Damit sind die Spanier der Konkurrenz aus der Bankenbranche einen Schritt voraus. Im Gegensatz zu Newcomern hat Santander einen großen Kundenstamm, der nur noch zu Zahlungsanwednungen wechseln muss.

Banco Santander (WKN: 858872)

Die Aktie von Santander ist mit einem 21er-KGV von 10 immer noch rund ein Drittel günstiger bewertet als die Peers. Dieser Abschlag ist ungerechtfertigt und sollte bald sukzessive aufgeholt werden. Nach dem Bruch des Abwärtstrends bei 2,92 Euro vor wenigen Wochen steigt der Kurs stetig an. Wer noch nicht investiert ist, wartet Rücksetzer ab. Das Papier ist ein Basisinvestment im europäischen Bankensektor und bietet mittelfristig weiter Fantasie durch Segmente wie "PagoNxt".

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