Anleger von Baidu und Weibo haben am eigenen Leib erfahren, dass der Markt aktuell sehr nervös auf schlechte Nachrichten reagiert. Beide Aktien gerieten heftig unter Druck, nachdem gleich eine Reihe negativer Berichte, Gerüchte und Einschätzungen auf sie einprasselten. Die Aktie von Baidu fiel vom Wochenhoch um 8,5 Prozent, Weibo gab sogar bis zu 14 Prozent nach.
Negativer Bericht:
Bloomberg berichtet, dass die chinesische Regierung die Regulierungen im Internet weiter erhöht. Internet-Aktien wie Tencent, Baidu, Weibo oder Sohu haben aktuell mit einer Aufräumaktion zu kämpfen. Seit dem 3. Januar hat die chinesische Internet-Behörde rund 7 Millionen Webseiten und mehr als 9.300 Smartphone-Apps löschen lassen. Insbesondere die News-Apps der zahlreichen Anbieter sind im Fokus. Hier will die chinesische Regierung „vulgäre“ Inhalte entfernen.
Negatives Gerücht:
Unbestätigte Informationen veröffentlichte dagegen die Financial Times. Laut der Wirtschaftszeitung sollen Vorgespräche zwischen chinesischen und amerikanischen Regierungsoffiziellen abgesagt worden sein. Eigentlich sollten vorab zwei wichtige Kernfragen im Handelsstreit abgesprochen werden, bevor es Ende Januar zum eigentlichen Treffen zwischen Chinas Vize-Premierminister Liu He und US-Handelsvertreter Robert Lighthizer kommt.
Negative Einschätzungen:
Von Analystenseite gab es zum Wochenbeginn gleich zwei negative Einschätzungen. Mizuho erwartet angesichts des ungelösten Handelsstreits und schwächerer Wachstumsraten rückläufige Ausgaben für Online-Werbung. Zudem stuft Nomura Weibo von „Kaufen“ auf „Halten“ herab und passt ebenfalls das Kursziel an. Die Analysten geben der Aktie des Microblogging-Dienstes ein Kursziel von 61 Dollar – immerhin ein Kurspotenzial von 14 Prozent.
Aushalten
Die heftigen Kursreaktionen zeigen, wie nervös der Markt bezüglich der chinesischen Internet-Aktien ist. Langfristig sieht DER AKTIONÄR jedoch sowohl bei Baidu als auch bei Weibo günstige Chancen. Es gilt: Dabeibleiben und die unruhige Marktphase aushalten. Ob etwas Handfestes hinter dem ängstlichen Sentiment am Markt steckt, dürften die Quartalszahlen zeigen. Beide Konzerne öffnen am 12. Februar ihre Bücher.