Der chinesische KI-Gigant ist heute gegen den Trend sehr gefragt: Die Baidu-Aktie legt zunächst sieben Prozent zu, während der Hang Seng mit Verlust geschlossen hat. Auslöser für den Kursanstieg sind die aktuellen Zahlen von Chinas Antwort auf Alphabet. Auch die dazugehörigen Nebentöne können durchaus überzeugen.
Der Umsatz bei Baidu betrug im abgelaufenen Quartal 33,08 Milliarden Yuan. Das teilte das Unternehmen heute mit. Im Jahr zuvor waren es im gleichen Zeitraum zwar noch 33,09 Milliarden, aber Analysten hatten diesmal im Schnitt lediglich mit 32,06 Milliarden gerechnet.
Der bereinigte Gewinn je ADS kann ebenfalls überzeugen: 15,25 Yuan. Erwartet wurden lediglich 13,19 Yuan.
Neben den nackten Zahlen hatte Baidu heute auch weitere gute Nachrichten für seine Investoren: Es wird ein fünf Milliarden Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm aufgelegt. Das kommt überraschend – und ist für Baidus Verhältnisse durchaus ordentlich, entspricht es doch rund zehn Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung des Konzerns an der Nasdaq.
„Wir glauben, dass wir 2023 einen klaren Weg haben, um unser Umsatzwachstum wieder zu beschleunigen, und wir sind jetzt gut positioniert, um die Chancen zu nutzen, die uns Chinas wirtschaftliche Erholung bietet“, sagte Baidu-Chef Robin Li. Aufgrund der langfristigen Investitionen in künstliche Intelligenz sei der Konzern in der Lage, den bevorstehenden Wendepunkt im KI-Bereich und die damit verbundenen „aufregenden neuen Möglichkeiten“ zu nutzen. Li sprach in dem Zusammenhang von mobilen Ökosystemen, KI-Cloud, autonomen Fahren und intelligenten Geräten.
Baidu wird Li zufolge künftig seinen Chatbot Ernie nicht nur in seine Suchmaschine, sondern auch in Smarte Lautsprecher und auf der Videoplattform iQiyi integrieren.
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