Es bleibt ein schlechtes Marktumfeld für China-Aktien. Das mussten am Freitag auch die Aktionäre von Baidu erneut feststellen, denndie Regulierungsbehörden dürften wohl bei der JOYY-Übernahme dazwischen grätschen. Bei der Baidu-Aktie hat diese Meldung für einen Kursverlust von 2,4 Prozent geführt.
So berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass die oberste Wettbewerbsbehörde in China eher geneigt sei, den Kauf zu unterbinden. Der Grund: Zuviel Kontrolle über das chinesische Online-Gaming-Geschäft. Der Deal zwischen dem Internetriesen Baidu und dem Live-Video-Streaming-Dienst JOYY für 3,6 Milliarden Dollar wurde im November vergangenen Jahres angekündigt.
Die Plattform YY.com wird insbesondere für Videospiele-Streams genutzt und gehört damit zum Gaming-Bereich, den die chinesischen Regulierungsbehörden aktuell verstärkt in die Zange nimmt. Zuvor war eine ähnlich gelagerte Fusion zwischen den Live-Streaming-Diensten Huya und Douyu am Widerstand der Wettbewerbshüter gescheitert.
Geht der Deal nicht durch, bleibt Baidu auch weiterhin der Zugang zum rasant wachsenden Live-Streaming-Markt verschlossen und die chinesischen Behörden würden erneut ein Zeichen setzen, dass die Devise „Wachstum um jeden Preis“ für den Tech-Sektor nicht mehr gilt. Für das aktuell nach neuen Wachstumsquellen suchende Baidu wäre dies ein weiterer empfindlicher Treffer.
Aber keine Panik: Andere Wachstumsinitiativen wie die Autonomen Fahrzeuge lassen bereits ihr Potenzial durchschimmern (mehr dazu unten in der Artikelliste). DER AKTIONÄR meint: Langfristig orientierte Anleger können die aktuelle Kursschwäche bei Baidu zum Kauf nutzen.