Es ist das größte IPO an der Euronext Brüssel seit mehr als zehn Jahren: Der Zulieferer von Spezialchemikalien und Lebensmittelzutaten Azelis hat am Freitag sein Börsendebüt gefeiert und dabei fast zwei Milliarden Euro eingesammelt. Im Verlauf des ersten Handelstags legte die Aktie dann zum Teil kräftig zu.
Mit einem Emissionsvolumen von 1,77 Milliarden Euro ist das IPO von Azelis laut Bloomberg der größte Börsengang seit 2017 der Zink-Produzent Nyrstar sein Börsendebüt an der Euronext Brüssel gab.
Das Unternehmen selbst nahm dabei frisches Kapital in Höhe von 880 Millionen Euro ein. Die übrigen 891 Millionen flossen an die Altaktionäre, darunter die Private Equity-Gesellschaft EQT und die kanadische PSP Investments.
Mit den Einnahmen aus dem Börsengang plant Azelis Zukäufe zu finanzieren, aber auch einen Teil seiner Schuldenlast von 1,5 Milliarden Euro abzubauen.
Das Zulieferunternehmen für Spezialchemikalien und Lebensmittelzutaten und Betreiber von Laboren war zuletzt kräftig gewachsen: Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 steht ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu Buche. Die operative Umsatzrendite stieg von 9,3 auf 10,4 Prozent.
Azelis‘ Einstand an der Börse war durchaus gelungen: In der ersten Handelsstunde kletterte die Aktie in der Spitze bis auf 29,90 Euro und damit 15 Prozent über den Ausgabepreis. Danach kam der Kurs zwar etwas zurück, notiert am Freitagnachmittag noch immer gut zehn Prozent im Plus.
Die Belgier sind als Zulieferer für die Spezialchemie- sowie die Lebensmittel- und Gesundheitsindustrie breit aufgestellt und in spannenden Märkten aktiv. Watchlist.