Im Rahmen der Zwischenbilanz für das zweite Quartal hat Axel Springer am Mittwochmorgen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Die Anleger reagieren enttäuscht und schicken die Aktie ans MDAX-Ende.
Der Umsatz des Medienkonzerns kletterte im zweiten Quartal um 0,7 Prozent auf 802 Millionen Euro. Der um Sondereffekte wie Zu- und Verkäufe bereinigte operative Gewinn (bereinigtes EBITDA) stagnierte dagegen bei 147 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Damit lag Axel Springer beim Erlös im Rahmen der Analystenschätzungen und beim Ergebnis leicht darüber.
Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz um 0,5 Prozent auf rund 1,59 Milliarden Euro. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte – beispielsweise durch die Einbringung der Schweizer Aktivitäten in die Ringier Axel Springer Schweiz AG - hätte sich der Umsatz laut einer Unternehmensmeldung um 5,3 Prozent erhöht. Das bereinigte EBITDA stieg im ersten Halbjahr um 2,3 Prozent auf 272,9 Millionen Euro.
Digital-Angebot wächst
Dazu trug vor allem ein kräftiges Umsatz- und Ergebnisplus bei den Rubrikenangeboten bei. In den übrigen Segmenten wirkten sich dagegen unter anderem die geplanten höheren Investitionen in digitale Wachstumsprojekte aus. Immerhin zahlt sich die Strategie aus: Mittlerweile tragen die digitalen Aktivitäten 67 Prozent zum Konzernumsatz, 72 Prozent zum Konzern-EBITDA und 85 Prozent zu den Werbeerlösen bei.
Umsatzprognose gesenkt
Auf das Gesamtjahr blickt Axel Springer nun allerdings etwas vorsichtiger. Der Medienkonzern rechnet damit, dass steigende Werbeerlöse die sinkenden Vertriebseinnahmen, zum Beispiel durch den Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften, nicht mehr übertreffen werden. Als Grund werden vor allem Währungseffekte genannt. Entsprechend rechnet der Vorstand für 2016 nun mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Zuvor hatte Springer noch ein Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.
Die Ergebnisprognose – ein Zuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich beim EBITDA und im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich beim Gewinn je Aktie – wurde hingegen bestätigt.
Stoppkurs beachten!
Trotzdem ist die Springer-Aktie am Mittwochvormittag in einer ersten Reaktion zeitweise ans Ende des MDAX und dabei auch unter die wichtige 200-Tage-Linie gerutscht. Investierte Anleger bleiben aber dabei, der Stoppkurs des AKTIONÄR liegt bei 42 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)