Empfindliche Kursverluste mussten am Freitag chinesische Solartitel hinnehmen. So rutschte das Papier von Trina Solar selbst für einen volatilen Solartitel kräftige sieben Prozent ins Minus. Handfeste Gründe für die Gewinnmitnahmen im Solarsektor gibt es nicht. Doch der stark fallende Ölpreis drückt etwas auf die Stimmung.
Auch hat zuletzt der Rückenwind im operativen Geschäft etwas abgenommen: Trina Solar hatte die Erwartungen leicht verfehlt und die Prognose des Gesamtjahresabsatzes zurückgenommen. Ein Grund: Das mehrmals verzögerte neue Solar-Förderprogramm von China startete erst im September. Siehe auch „Was zum Teufel ist da los?“
Chart leicht eingetrübt
Charttechnisch stellt sich nach dem Kursrutsch die Frage: Ist der Rebound schon vorbei? Schließlich ist die Trina-Aktie nun unter die 38-Tage-Linie gefallen. Die 90- und 200-Tage-Linien wurden bereits von oben nach unten durchbrochen. Auch ist Trina an der eingezeichneten 11-Dollar-Marke abgeprallt. Dennoch ist die Lage aus charttechnischer Sicht alles andere als hoffnungslos. So hat zunächst die psychologisch 10-Dollar-Marke gehalten. Wird dieses Niveau verteidigt, könnte sich die Lage schnell wieder aufhellen.
Neueinschätzung!
Auch fundamental sind trotz kurzfristiger Irritationen die langfristigen Aussichten intakt. In der aktuellen Ausgabe 50 skizziert DER AKTIONÄR das gewaltige, noch vorhandene Potenzial von Solar-Neuinstallationen. Chinas Solar-Top 5, JA Solar, JinkoSolar, Trina Solar, Yingli Green und Renesola werden direkt verglichen. Drei Titel davon bleiben für risikobewusste Anleger interessant – bei zwei heisst es jedoch „verkaufen“.