Es klingt etwas wie Science-Fiction. Wie in Robert Zemeckis Film „Zurück in die Zukunft“ mit Michael J. Fox in der Hauptrolle. Menschen werden mit Robo-Taxis von A nach B gebracht. Zu Freunden, zum shoppen, ins Kino in die Oper et cetera. Tesla-Chef Elon Musk hat diese Vision der Fortbewegung zuletzt wieder befeuert. Alle Augen sind auf den Robo-Taxi-Day im Oktober gerichtet. DER AKTIONÄR sprach mit dem Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research über den Stand der Dinge.
DER AKTIONÄR: Herr Dudenhöffer, was ist das interessante, das spannende an der Fortbewegung mit Robo-Taxis?
Ferdinand Dudenhöffer: The next big thing in der Autoindustrie ist das Software getriebene Fahrzeug und da ist autonomes Fahren ein großes Thema. China ist dabei der Schmelzpunkt. In den Riesenstädten sind insbesondere die Stadt-Highway und die Strecken etwa von Flughafen in die Cities entlang bestimmter Haltepunkte für Robo-Taxis sehr spannend. Es verändert die Mobilität zuerst in China, auch weil dort die Infrastruktur für die Robotaxen gebaut und angepasst wird. Für Stuttgart oder München wäre es nicht machbar oder eher ein Alptraum.
DER AKTIONÄR: Wer wird in erster Linie von dieser Entwicklung profitieren?
Es werden die Tech-Konzerne wie Huawei, Baidu und vielleicht Google sein, die diesen Trend bestimmen. Der Driver Seat wandert zu Tech-Giants… das ist unheimlich spannend. Denken Sie dabei aber nicht immer nur an die Autobauer, sondern denken Sie an diejenigen, die das Auto morgen steuern wie etwa Huawei, Baidu, Tencent, Google und Nividia.
DER AKTIONÄR: Wer hat die Nase derzeit ihrer Meinung nach vorne? Tesla, Baidu, Rimac, Waymo oder Cruise?
Baidu, AutoX und Huawei. Meiner Meinung nach gibt auch hier wiederum China den Takt vor. Die US-Unternehmen laufen nur in der zweiten Reihe.
Herr Dudenhöffer, vielen Dank für das Interview.
Der Vorteil von Robo-Taxis liegt auf der Hand. Die Shuttles sind pünktlich, (im Idealfall) sauber und günstiger im Vergleich zu einem eigenen Auto oder einem Taxi.
Der größte Kostenfaktor für Taxiunternehmen sind neben den Anschaffungskosten die Fahrer (rund 45 Prozent Kostenanteil). Weil Robo-Taxis keine Fahrer benötigen, dürften die Kosten im laufenden Betrieb deutlich günstiger sein. DER AKTIONÄR unterstellt bei einem Robo-Taxi eine operative Marge von 25 Prozent. Neben Tesla sind es Namen wie die GM-Tochter Cruise, Alphabets Waymo, Zoox im Amazon-Konzern, Baidu und das kroatische Start-Up Rimac, die den Markt derzeit mit ihren Innovationen am laufen halten.
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