Mercedes-Benz ist mit seiner Luxus-Strategie zwar weniger anfällig im Vergleich zu Volkswagen, aber auch die Stuttgarter werden mittel- bis langfristig die wachsende Konkurrenz aus China zu spüren bekommen.
Noch aber ist die Mercedes-Story fundamental in Ordnung und Vorstand Ola Källenius wusste auf der IAA Mobility in München mit der Vorstellung der neuen Modelle sowie des neuen Baukastensystems durchaus zu überzeugen.
"Die deutschen Autobauer sind zu zögerlich. Sie hängen noch immer an ihren Spaltmaßen und unterschätzen die Wirkung und Differenzierbarkeit von Software."
„Mercedes hat gute Karten mit seiner neuen MMA-Plattform und dem neuen CLA, der gut 12 Monate vor der neuen Klasse der BMW im Markt sein wird“, sagt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Dudenhöffer warnt aber auch gleichzeitig. "Die deutschen Autobauer sind zu zögerlich. Sie hängen noch immer an ihren Spaltmaßen und unterschätzen die Wirkung und Differenzierbarkeit von Software“, sagt der Autoexperte gegenüber dem AKTIONÄR.
Zumindest hat Mercedes zuletzt in Sachen autonomes Fahren ein Ausrufezeichen gesetzt.
Der Drive Pilot ermöglicht autonomes Fahren im Stau. Fällt das Tempo unter 60 km/h, hat der Fahrer die Möglichkeit, das Kommando an das Fahrzeug zu übergeben - das Auto fährt selbstständig (Level 3).
Heißt: Bei Level zwei hat der Fahrer während der kompletten Fahrt den Verkehr zu beobachten und muss zur Not eingreifen. Bei Level 3 darf sich der Fahrer anderen Dingen widmen. Zum Beispiel Nachrichten am Handy checken oder sogar einen Film schauen.
Damit ist Mercedes führend. Tesla tüftelt nach wie vor mit seinen KI-Modellen und dem Superrechner Dojo an Lösungen, was das Thema Full Self-Driving angeht.
Trotz der fundamental guten News befindet sich die Aktie von Mercedes Benz im Sog des Gesamtmarkts im Abwärtsmodus.
Jetzt rückt eine entscheidende Marke für den weiteren Kursverlauf in den Mittelpunkt. "Die charttechnische Supportlinie bei 64,51 Euro ist nun die primäre Orientierungsmarke geworden. Seit Anfang September 2023 wurde sie bereits fünfmal getestet. Dreimal mittels einer roten Tages-Candle, zweimal mittels einer grünen. Die Trendfolgeindikatoren Ichimoku und MACD zeugen von deutlicher Trendschwäche und sind somit kongruent zum Chartbild“, sagt Charttechnik-Experte Martin Utschneider.
Fundamental ist die Mercedes-Story intakt. Das technische Bild ist jedoch angeschlagen. Nach unten muss der wichtige Support bei 64,51 Euro halten.
Erst sobald das Papier die 50-Tage-Linie bei 67,73 Euro nimmt, hellt sich das Chartbild wieder auf. Für den langfristigen Trend wäre ein Überschreiten der 200-Tage-Linie bei 69,80 Euro entscheidend.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.
Aktien der Mercedes-Benz befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.