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Foto: BYD
09.10.2023 Jochen Kauper

Auto-Experte Dudenhöffer: „Mein Tipp ist BYD“

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BYD

Währen Tesla erneut die Preise für seine Elektroautos gesenkt hat, Volkswagen versucht, seine Software-Sparte Cariad auf Vordermann zu bringen, eilt der chinesische Elektroautobauer BYD von einem Rekord zum Nächsten. Jetzt will BYD auch außerhalb Chinas den etablierten Playern Marktanteile abjagen. Über die Chancen der Chinesen sprach DER AKTIONÄR mit dem Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.

DER AKTIONÄR: Herr Dudenhöffer, Sie sprachen im Vorfeld der IAA Mobility in München von der „Show der Chinesen“ – haben BYD, Xpeng & Co die Chance genutzt?

Ferdinand Dudenhöffer: Die Aufmerksamkeit für die Chinesen ist durch die IAA enorm gestiegen. Die IAA war wirklich ein äusserst großer Werbefeldzug für die chinesischen Autobauer - besser geht´s nicht. Man spricht jetzt über die Chinesen, besser hätte es nicht laufen können.

Wen sehen sie von den Chinesen technologisch führend?

Man kann die Technologieführerschaft nicht auf einen Hersteller konzentrieren. Die Abstände bei Batterie und Software sind zum Teil bei den Chinesen sehr eng. Bei der Batterie ist sicher BYD ein großer Schritt gelungen, aber auch Geely setzt in seinem Zeekr die Qilin Batterie von CATL ein mit hoher Reichweite. Bei der Software sollte man XPeng, Nio klar die Punkte geben.

BYD (WKN: A0M4W9)

Warum nutzt BYD nicht eine Marke, sondern geht im Hochpreissegment mit Yangwang oder Bao an den Start?

Die Chinesen übertreiben die Markenvielfalt. Man wird es bei vielen später wieder „ausdünnen“, sprich auf ein sinnvolles ökonomisches Niveau bringen. 10 Marken sind genauso Unsinn wie 1 Marke. Wir brauchen die Marken um zu differenzieren, aber die Differenzierung muss der Kunden noch verstehen und viele Marken zu kommunizieren wird sehr teuer, sprich die Kosten der Markenbekanntschaft pro Fahrzeug werden so hoch, dass man sich aus dem Markt preist oder einfach nur noch Verluste macht. Und eine Marke ohne Bekanntheit ist noch größerer Unsinn.

Foto: BYD/Cover Images/picture alliance/dpa
BYD Yangwang

Viele räumen BYD in Europa nur geringe Chancen ein. Wie sehen Sie die Möglichkeiten der chinesischen Hersteller in Europa und den USA Marktanteile zu gewinnen?

BYD wird alle überraschen, so wie Elon Musk und Tesla alle überrascht haben. BYD wird die chinesische Erfolgsmarke.

Sie sprachen zuletzt auch von New Manufacturing als neuer Vorteil für Tesla & Co. Haben die deutschen Hersteller das nächste Kapitel verschlafen?

Die deutschen Autobauer sind zu zögerlich. Sie hängen noch immer an ihren Spaltmaßen und unterschätzen die Wirkung und Differenzierbarkeit von Software.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Wie sehen Sie aktuell die deutschen Hersteller Mercedes, VW und BMW positioniert?

Mercedes hat gute Karten mit seiner neuen MMA-Plattform und dem neuen CLA, der gut 12 Monate vor der neuen Klasse der BMW im Markt sein wird. Aber beide sind ernst zu nehmen. Bei VW hat der Konzern eine längere saure Gurkenzeit vor sich.

Werden VW, BMW und Mercedes das Ruder in Sachen Konnektivität, Software und Infotainment herumreissen können?

Ich bin sicher, alle drei haben verstanden und arbeiten an neuen Software-Features. Was nützlich wäre, wenn Deutschland mehr Möglichkeiten bieten würde, autonome Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Software- insbesondere GenAI lernt durch gefahrene Kilometer, und die fehlen in Deutschland.

Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Wer hat ihrer Meinung nach von den Newcomern die besten Karten?

Mein Tipp ist BYD.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.

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