Der Mikroprozessoren-Hersteller Nvidia wandelt auf den Spuren von NXP und will sich künftig stärker im Automobilbereich engagieren. Das Unternehmen, das bislang vor allem für Grafikkarten in Computern bekannt ist, hat kürzlich eine Plattform vorgestellt, die in der Zukunft des autonomen Fahrens eine Schlüsselrolle spielen könnte.
Die Besonderheit an Nvidias Drive PX-System besteht darin, dass es nicht nur die Umgebung wahrnimmt, sondern diese Informationen auch interpretieren kann. Zudem ist es lernfähig und kann kabellos mit Updates versorgt werden. Tesla und Audi konnte Nvidia schon von der neuen Technologie überzeugen. Der Audi A7, der im Januar die gut 900 Kilometer lange Strecke aus dem Silicon Valley nach Las Vegas weitgehend ohne Eingriffe des menschlichen Fahrer zurücklegte, war mit Nvidia-Technik ausgestattet. Auch bei Grafiklösungen für Bordcomputer und Displays im Armaturenbrett will sich das Unternehmen sein Engagement zukünftig ausbauen.
Konkurrenz für NXP?
Der niederländische Halbleiterhersteller NXP engagiert sich ebenfalls stark auf diesem Gebiet und sorgte zu Beginn des Monats mit der Übernahme des US-Konkurrenten Freescale für Schlagzeilen. Anders als Nvidia setzt NXP aber bislang nicht auf eine komplette Plattform, sondern beliefert Autozulieferer und Autohersteller mit verschiedensten Sensoren und Chips. Laut Branchendienst Bloomberg kommen diese auch bei den Assistenzprogrammen von Audi, BMW und Mercedes zum Einsatz.
Nvidia bleibt seinen Wurzeln treu und konzentriert sich vor allem auf die Aufnahme und Verarbeitung grafischer Daten. Obwohl weniger Teile von Nvidia in den Fahrzeugen verbaut werden, dürften die Gewinne dank höherer Margen mit dieser Strategie höher ausfallen, erklärte ein Analyst.
Top-Investment
NXP bleibt einer der Favoriten des AKTIONÄR. Starke Zahlen haben das Potenzial des Konzerns zuletzt untermauert. Für die Megatrends „autonomes Fahren“ und das „Internet der Dinge“ ist das Unternehmen hervorragend aufgestellt.