Der Ausverkauf an den US-Börsen geht ungebrochen weiter. So hat der Technologie-Index Nasdaq 100 bereits rund 28 Prozent seit seinem 52-Wochen-Hoch eingebüßt. Auch der marktbreite S&P 500 ist mit einem Drawdown von 18 Prozent auf dem Wege das Bärenmarktterritorium zu erreichen. DER AKTIONÄR zeigt, wie es nun weitergehen könnte.
Der Nasdaq 100 hat mittlerweile das 2021er-Tief bei 12.208,39 Punkten unterschritten und ist kurz davor die 12.000-Punkte-Marke zu testen. Diese Marke bildet einen wichtigen Support. Daher ist nun eine technische Gegenbewegung wahrscheinlich.
Übergeordnet dürfte sich spätestens im Bereich des Sommer-Tiefs 2020 zwischen 10.678 und 11.000 Punkten ein sehr starker Widerstand der Bullen formieren (DER AKTIONÄR berichtete). Erst wenn die Bären die psychologisch wichtige 10.000-Punkte-Marke überwinden, könnte ein weiterer starker Verkaufsdruck entstehen.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung, dass dieses Szenario derzeit eher unwahrscheinlich ist, sodass das Abwärtspotenzial beim Nasdaq 100 bei rund zehn Prozent liegt.
Auch beim S&P 500 ist eine kurzfristige technische Gegenbewegung wahrscheinlich. Der Volatilitätsindex VIX steht aktuell bei rund 34 Punkten – der höchste Stand seit Februar. Auch der Fear & Greed Index steht nun bei 20 Punkten und zeigt daher auf „Extreme Angst" (siehe Grafik). Offensichtlich sind die Marktteilnehmer nervös und lassen sich teilweise zu Panikverkäufen hinreißen. Immer wenn in der Vergangenheit solche Extremwerte beim "Angst-Index" erreicht wurden, schlug das Pendel wieder nach oben aus und die Märkte begannen sich wieder zu beruhigen.
Danach könnten die Bären wieder das Ruder übernehmen und das 2021er-Tief bei 3.662,71 Punkten ansteuern. Wird dieser Support unterschritten, dürften die Bären spätestens im Bereich der 3.500-Punkte-Marke gestoppt werden. DER AKTIONÄR sieht damit das Abwärtspotenzial des S&P 500 bei rund zwölf Prozent.
Die US-Märkte befinden sich derzeit im überverkauften Zustand, daher ist kurzfristig von einer technischen Gegenbewegung auszugehen. Im weiteren Jahresverlauf könnten die großen Indizes Nasdaq 100 und S&P 500 im Tief bis zu zehn respektive zwölf Prozent verlieren. Daher sollten Anleger weiter vorsichtig agieren und Pulver für Nachkäufe trocken halten. DER AKTIONÄR hält Sie über die weitere Entwicklung an den US-Börsen auf dem Laufenden.