Europas größter Kupferhändler Aurubis macht derzeit an der Börse von sich reden. Nachdem in der vergangenen Woche bereits der Drogeriemarkt-Eigner Dirk Roßmann einen beträchtlichen Teil der Papiere gekauft hat, scheint nun auch Goldman Sachs im Auftrag Dritter eine große Position aufgebaut zu haben. Und plötzlich liegt das Wort Übernahme in der Luft.
Dirk Roßmann, Gründer der Drogeriemarktkette Rossmann, gab am vergangenen Freitag in einer Stimmrechtsmitteilung bekannt, dass er sich 15 Prozent der Aktien von Aurubis gesichert hat. Medienberichten zufolge sieht Roßmann sein Engagement derzeit als reines Finanzinvestment. Dennoch ließ er durchblicken, dass er nicht abgeneigt wäre, bei einer möglichen Übernahme zu helfen: "Wir schließen nichts aus", wird er im Manager Magazin zitiert.
Die Aktie des im MDAX notierten Kupferkonzerns kam allerdings erst am Mittwoch richtig in Fahrt. Ausgelöst durch den Bericht des Manager Magazins, der Vermutungen anstellte, Roßmanns Käufe könnten mit Geschäften von Goldman Sachs zusammenhängen, schoss das Papier um rund vier Prozent in die Höhe.
Neben dem Einstieg von Roßmann soll Goldman Sachs im Auftrag Dritter Aurubis-Aktien erworben haben. Sollte jemand Zugriff auf beide Pakete erhalten, könnte er potenziell bis zu 22 Prozent des Unternehmens kontrollieren. Eine Stellungnahme von Goldman Sachs steht noch aus. Größter Aurubis-Aktionär ist aktuell nach wie vor der Stahlkonzern Salzgitter, der seit 15 Jahren rund 30 Prozent der Anteile hält.
Trotz der jüngsten Spekulationen bleibt die Lage bei Aurubis ungewiss. Während Roßmann sein Engagement öffentlich als Finanzinvestment bezeichnet, lassen seine Äußerungen Raum für Spekulationen über eine mögliche Übernahme. Anleger sollten vorerst an der Seitenlinie bleiben.