Gute Nachrichten für Aurubis-Aktionäre: Es gibt mehr Cash. Nach einem robusten Jahresergebnis erhöht der Kupferkonzern die Dividende um zehn Cent auf 1,50 Euro je Aktie. Die Aktie reagierte am Donnerstag mit einem Kursplus von 15 Prozent und erreichte dadurch ihren höchsten Stand seit April 2023 – sehr zur Freude zweier bekannter Großaktionäre.
Aurubis hat mit einem Gewinnsprung im Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) überrascht. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern stieg um 19 Prozent auf 413 Millionen Euro. Trotz eines nahezu unveränderten Umsatzes von 17,1 Milliarden Euro erreichte der Kupfer- und Recycling-Spezialist ein Konzernergebnis von 416 Millionen Euro – fast eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr (141 Millionen Euro).
Von dieser positiven Entwicklung sollen die Aktionäre profitieren. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividendenerhöhung um zehn Cent auf 1,50 Euro je Aktie vor. Das übertrifft die Erwartungen deutlich – Analysten hatten sogar mit einer Senkung gerechnet. Die Dividendenrendite steigt damit auf 2,3 Prozent.
Aurubis profitierte von gestiegenen Schmelz- und Raffinierlöhnen, einem deutlich höheren Metallergebnis und niedrigeren Energiekosten. Auch die Erlöse aus der Veräußerung des Standorts in Buffalo (USA) wirkten sich positiv auf das Gesamtergebnis aus. Gleichzeitig belasteten geringere Erlöse aus Schwefelsäure und Recyclingmaterialien. „Aurubis hat das Geschäftsjahr mit einem robusten Ergebnis in einem volatilen Marktumfeld abgeschlossen“, kommentierte der neue CEO Dr. Toralf Haag, der seit September 2024 an der Spitze steht, die Bilanz am Donnerstag in Hamburg.
Investitionen bleiben ein zentraler Fokus: Von den geplanten 1,7 Milliarden Euro bis 2028 hat Aurubis bereits rund 855 Millionen Euro in strategische Projekte wie das Recycling-Werk in den USA, neue Anlagen in Belgien und den Ausbau der Kupferelektrolyse in Bulgarien investiert. Künftig sollen diese Projekte das operative EBITDA jährlich um 260 Millionen Euro steigern, davon allein 170 Millionen Euro durch das Werk in Richmond (USA). Für das kommende Geschäftsjahr erwartet Aurubis ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern zwischen 300 und 400 Millionen Euro.
Die Nachricht katapultierte die Aktie mit einem Kurssprung von bis zu 15 Prozent auf 87,85 Euro und damit auf den höchsten Stand seit April 2023 sowie an die Spitze des MDAX. Auch die Papiere des Großaktionärs Salzgitter, der etwa 30 Prozent der Anteile hält, legten mit sechs Prozent deutlich zu.
Grund zu feiern hat nun auch Drogerieunternehmer Dirk Roßmann. Roßmann hat seinen Anteil an Aurubis in den letzten Monaten auf 20,7 Prozent erhöht (DER AKTIONÄR berichtete). In einem Interview mit dem Handelsblatt wies Roßmann Übernahmegerüchte jedoch entschieden zurück. Er habe keinen Kontakt zu anderen Großaktionären wie Goldman Sachs, betonte er. „Die sind offenbar unabhängig von mir zu der gleichen Einschätzung gekommen, dass die Aktie Potenzial hat“, sagte Roßmann. Sein Investment in Aurubis sei langfristig und auch unabhängig von der Situation bei Salzgitter. Er investiere bereits seit zehn Jahren in Aurubis und habe sein Engagement in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich ausgebaut. So solle es auch weitergehen.
Die Bilanz war wie vom Chef beschrieben „robust in einem volatilen Marktumfeld“ – nicht mehr und nicht weniger. Auf dem heimischen Parkett gibt es spannendere Nebenwerte. Welche das sind, erfahren Sie im Real-Depot.