Die Aktie von Tilray ist am Dienstag erneut massiv unter die Räder gekommen. Das Papier ging am Ende mit einem Minus von 15,2 Prozent aus dem Handel an der Heimatbörse in New York. Die Aktie erreichte damit ein neues Allzeittief. Noch während des großen Hypos bei Cannabis Mitte 2018 kostet ein Anteilschein fast 180 Dollar. Grund waren schwache Quartalszahlen.
Das Unternehmen hat im vierten Quartal die Umsatz- und EBITDA-Schätzungen verfehlt und Abschreibungen in Höhe von 181 Millionen Dollar verbuchen müssen. Tilray erzielte im vierten Quartal einen Umsatz in Höhe von von 23 Millionen Dollar. Dies entspricht einem Rückgang von acht Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Der bereinigte operative Verlust (EBITDA) betrug 35 Millionen Dollar. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Verlust von 20,4 Millionen Dollar gerechnet. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum wies Tilray einen EBITDA-Verlust von 13,3 Millionen Dollar aus. Der Nettoverlust stieg auf 219,1 Millionen Dollar oder 2,14 Dollar je Aktie. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielte Tilray hier einen Verlust von 31 Millionen Dollar oder 33 Cent je Aktie. Mehrere Analysten haben ihr Kursziel für die Aktie daraufhin gesenkt.
Tamy Chen von BMO Capital Markets beispielsweise reduzierte das Kursziel von 27 auf 15 Dollar. Sie erkärte, dass derzeit Unsicherheit darüber besteht, ob die Liquiditätsposition des Unternehmens und die vorhandenen Finanzierungsquellen ausreichen, bis es profitabel wird. Diesen Zeitpunkt schätzt Chen im Jahr 2022 gekommen. Sie glaubt, dass Tilray zusätzliche 240 Millionen Dollar genötigen wird.
Die schwachen Zahlen haben die gesamte Cannabis-Branche nach unten gezogen. Aurora Cannabis verlor 2,2 Prozent, Canopy Growth sogar 6,9 Prozent. Canopy Growth bleibt aber eines der ganz wenigen Unternehmen der Branche, die im jüngsten Quartal positiv überraschen konnten. DER AKTIONÄR zählt das Papier weiter zu den Favoriten im hochspekulativen Cannabissektor.