Der kanadische Cannabis-Top-Player Canopy Growth hat zuletzt einen wichtigen Schritt in Richtung des vielversprechenden US-Markts gemacht. Das Unternehmen hat sich das Recht gesichert, den US-Konkurrenten Acreage Holdings zu übernehmen. Der besondere Clou an dem Deal: Canopy muss die Kaufoption erst ausüben, wenn Cannabis in den USA legalisiert wurde. „Durch die Kombination des Managementteams, der Lizenzen und Vermögenswerte von Acreage mit dem geistigen Eigentum und den Marken von Canopy Growth wird die Wertschöpfung für die Aktionäre beider Unternehmen enorm gesteigert", heißt es in der die Transaktion begleitenden Pressemitteilung.
Cannabis ist in den USA auf Bundesebene noch immer illegal, egal ob man nur anbaut oder konsumiert. Den jeweiligen Staaten steht es jedoch frei, vom Bundesrecht abzuweichen, da Drogenvergehen ihrer Gesetzgebung unterliegen. In einigen Staaten kann Cannabis bereits legal in allen Variationen konsumiert werden. Vorreiter war Colorado im Jahr 2012. Weitere Staaten folgten dem Beispiel. Seit gut einem Jahr ist Cannabis beispielsweise auch in Kalifornien als Genussmittel erlaubt. Inzwischen ist hier ein riesiger Markt entstanden. Experten gehen davon aus, dass der Gesamtmarkt in den USA in den kommenden drei Jahren auf mehr als 20 Milliarden Dollar anwachsen könnte.
Die kanadischen Cannabis-Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um Aktivitäten, Marken und geistiges Eigentum zu teilen, um das Apothekengeschäft in 20 Staaten und auf zukünftigen Märkten zu dominieren, sagte der Vorstandsvorsitzende von Canopy Growth, Bruce Linton. Er rechnet mit einem Durchbruch in den nächsten 18 bis 24 Monaten. „Das ist gerade genug Zeit, um all unser geistiges Eigentum und unsere Marken zu nutzen, um wirklich ganz nach vorne zu kommen", sagte Linton in einem Interview mit Jim Cramer von "Mad Money". „Die nächste Welle kommt und wir sind vorne dabei.“
Auch wenn die Aktie von Canopy Growth im Zuge von Gewinnmitnahmen und der allgemeinen Marktschwäche zuletzt unter Druck geraten ist, bleibt die Aktie langfristig für den AKTIONÄR das Basisinvestment im Sektor. Nach dem jüngsten Rutsch unter die 200-Tage-Linie ist das Papier allerdings charttechnisch angeschlagen. Wichtig ist nun, dass das Apriltief 2019 verteidigt werden kann. Neueinsteiger warten ein positives charttechnsiches Signal – wie die Rückeroberung der 200-Tage-Linie – ab.