Die Aktie von Aurora Cannabis hat zuletzt kurzzeitig die Widerstandsmarke von elf Kanadischen Dollar überwinden können, ist allerdings direkt wieder darunter zurückgerutscht. Nun rückt erneut die Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie in den Fokus. Diese gilt es zu verteidigen. Beflügelt wurde der Wert zuletzt von einer Kaufempfehlung von Cowen Equity Research, die ein Kursziel von 14 Kanadischen Dollar bei Aurora Cannabis sehen. Am Donnerstag ging das Papier von Aurora mit einem Minus von 3,7 Prozent aus dem Handel. Allerdings zeigte sich der gesamte Cannabismarkt schwach. Canopy Growth verlor 2,1 Prozent, die Cronos Group 2,1 Prozent, Aphria 4,7 Prozent und Tilray gab sogar mehr als acht Prozent nach. Nach der starken Entwicklung der Branche zuletzt ist die Korrektur aber nicht ungewöhnlich. Der Trend zeigt aber weiter nach oben.
Hoffnung auf USA und Europa
Der legale Konsum von Cannabis nimmt weltweit zu, immer mehr Staaten lockern die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Interessant dürften in den kommenden Jahren die Legalisierungsbestrebungen in den USA und Europa werden. Hier ist insbesondere Canopy Growth enorm stark positioniert. In Deutschland beispielsweise hat Canopy seine Basis mit der Übernahme von MedCann geschaffen. Seitdem beliefert Canopy über seine inzwischen in Spektrum Cannabis GmbH umbenannte Tochter Cannabisblüten an deutsche Apotheken. Und auch am US-Markt hat das Unternehmen einen Fuß in die Tür gestellt. Für die Verarbeitung und Produktion von Hanf erhielt das Unternehmen vor Kurzem eine wichtige Lizenz im Bundesstaat New York. Die Kanadier wollen dort Produktionskapazitäten schaffen. Geplant sind Investitionen von 100 bis 150 Millionen Dollar.
Auch Aurora Cannabis beobachtet den US-Markt ganz genau. Der Vorstandsvorsitzende Terry Booth sagte vor Kurzem, dass Aurora „in den US-Markt eintreten würde, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen und wenn es legal ist“. In Europa hingegen ist das Unternehmen bereits mit der Tochter Aurora Europe GmbH höchst aktiv. Aurora verfügt zudem über Produktionsstätten, die eine EU-GMP-Zertifizierung haben, also den hohen EU-Qualitätsstandards entsprechen.
Massiv steigende Nachfrage in Deutschland
Zwei Jahre nach der Liberalisierung von medizinischem Cannabis in Deutschland ist die Nachfrage hierzulande rasant gestiegen. 2018 gaben Apotheken rund 145.000 Einheiten cannabishaltiger Zubereitungen und unverarbeiteter Blüten auf Basis von etwa 95.000 Rezepten zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung ab. Das sind mehr als dreimal so viele wie in den knapp zehn Monaten von der Freigabe im März 2017 bis Ende 2017: Damals wurden 27.000 Rezepte und 44.000 Einheiten registriert. Das zeigen Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Zwei starke Player am Cannabis-Markt
Anlegern, die sich am Cannabismarkt engagieren wollen, empfiehlt DER AKTIONÄR weiterhin die Aktie von Canopy Growth als Basisinvestment. Auch die Aktie von Aurora Growth bleibt interessant. Anleger sollten hier jedoch den nachhaltigen Ausbruch über den seit Monaten andauernden Seitwärtstrend abwarten. Es empfiehlt sich, ein Stopp-Buy-Limit bei 7,70 Euro zu platzieren.
(Mit Material von dpa-AFX)