Auch in die neue Woche sind die Aktien der Cannabis-Unternehmen mit deutlichen Verlusten gestartet. Aurora Cannabis gab am Montag in Toronto 4,4 Prozent auf 8,02 Kanadische Dollar nach, Aphria 6,2 Prozent und Canopy Growth sogar 7,0 Prozent. Nichtsdestotrotz sind die fundamentalen Entwicklungen in der Branche derzeit hochinteressant. Langfristig dürfte sich für die Unternehmen ein starker Wachstumsmarkt entwickeln.
Die Legalisierung von Cannabis schreitet weltweit immer weiter voran. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Befürworter. Dies unterstreichen beispielsweise auch die jüngsten Ergebnisse einer repräsentativen Infratest-Dimap-Umfrage. Diese ermittelte den Rückhalt in der Bevölkerung für eine Freigabe von Marihuana zu Genusszwecken. Diese ergab, dass 46 Prozent der Menschen hierzulande für eine Freigabe votieren – eine so hohe Zustimmung gab es in Deutschland bisher noch nie. Von den Werten in den USA sind wir hierzulande aber noch weiter entfernt. Dort stimmten vor Kurzem in einer ähnlichen Umfrage zwei Drittel der US-Bevölkerung für eine Cannabislegalisierung. Immerhin 59 Prozent der Deutschen sind aber mittlerweile der Meinung, dass zumindest die Strafverfolgung gegen Cannabiskonsumenten eingestellt werden sollte.
Selbst vehemente Gegner sprechen sich mittlerweile für eine Legalisierung aus. Der SPD-Politiker Andreas Geisel beispielsweise verglich zuerst in der Berliner Morgenpost den Konsum von Cannabis mit einem Feierabendbier und bestätigte nachträglich in Medien, dass er den Widerstand gegen die Freigabe von Marihuana aufgegeben hätte. Auch wenn er vor zwei Jahren noch gegen die Legalisierung von Rauschhanf gestimmt hätte, so wäre dies kein Grund, nicht jeden Tag schlauer zu werden.
Insbesondere in Europa, speziell in Deutschland, erhoffen sich die Cannabis-Unternehmen in Zukunft enormes Potenzial. Neben Canopy und Aurora ist hier auch Aphria bereits stark positioniert. DER AKTIONÄR erwartet zwar, dass sie die hohe Volatilität bei den Aktien vorerst weiter fortsetzen wird, langfristig sieht der AKTIONÄR aber in den aktuellen Kursen ein interessantes Niveau.