Die Aktie von Aurora Cannabis hat am Mittwoch an der Heimatbörse in Toronto wieder einen Gang zulegen können. Knapp 3,7 Prozent ging es nach oben auf 12,15 Kanadische Dollar. Dabei profitierte der Wert zum einen von der insgesamt positiven Marktstimmung, zum anderen von mehreren guten Meldungen zuletzt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beispielsweise hat die drei Gewinner der Ausschreibung für den Anbau und Vertrieb von medizinischem Cannabis in Deutschland bekannt gegeben. Hier konnte sich Aurora Cannabis 5 der 13 zur Verfügung stehenden Lose sichern und damit die Maximalzahl, die an einen einzelnen Anbieter vergeben werden konnte. 79 Bieter beziehungsweise Bietergemeinschaften hatten im Ausschreibungsverfahren des BfArM teilgenommen. Ein Los steht für eine Jahresmenge von 200 Kilogramm Cannabisblüten. Aurora Cannabis kann somit für den vorgesehenen Zeitraum von vier Jahren pro Jahr eine Tonne liefern. Dies verspricht Einnahmen in Millionenhöhe. Zudem spricht es für die internationale Ausrichtung des Unternehmens. Speziell dem deutschen Cannabis-Markt wird in der Branche hohe Bedeutung beigemessen. Allerdings kann gegen die Entscheidung noch bis zum 17. April Klage eingereicht werden.
Erwartete Entwicklung der Produktionskapazität von Aurora Cannabis (Quelle: Aurora Cannabis)
Zudem meldete Aurora am Mittwoch, dass man eine Erweiterung für Aurora Sun plant, der neuesten und größten Sky-Class-Anlage des Unternehmens. Diese wird derzeit in Medicine Hat, Alberta, errichtet. Die Sky Class-Anlagen von Aurora sind die technologisch fortschrittlichsten der Welt. Um der rasch wachsenden weltweiten Nachfrage nach hochwertigem medizinischem Cannabis in Kanada und im Ausland gerecht zu werden, soll die Anlage auf 1,62 Millionen Quadratfuß ausgebaut werden. Dies entspricht einer Steigerung von 33 Prozent gegenüber den ursprünglich geplanten 1,2 Millionen Quadratfuß. Aurora Cannabis ist zuversichtlich, eine Produktionskapazität von mehr als 230.000 Kilogramm hochwertigem Cannabis pro Jahr zu erreichen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Bislang war man von einer Kapazität von gut 150.000 Kilogramm ausgegangen. Auch hier könnte Aurora wieder einen wichtigen Schritt im Vergleich zur Konkurrenz vollziehen. In Kanada verlief der Start der Legalisierung von Cannabis etwas holprig. Wie Tom Adams von BDS Analystics erklärte laut BNN Bloomberg, dass man überrascht gewesen sei, wie die Legalisierung erfolgt sei und dass diese nicht die gleiche Entwicklung zeigte, wie in Colorado, Oregon oder Kalifornien. Zudem hätte die mangelnde Verfügbarkeit in Ontario und British Columbia und die komplexen Lieferketten zur schwachen Entwicklung beigetragen. Nichtsdestotrotz rechnet BDS Analytics mit einer Verneunfachung des kanadischen Cannabismarkts bis 2024 auf 5,2 Milliarden US-Dollar.
DER AKTIONÄR empfiehlt weiter, die Gewinne bei Aurora Cannabis laufen zu lassen. Die nächste Hürde, die es auf dem Weg in Richtung Allzeithoch zu überwinden gilt, ist das Märzhoch bei 13,67 Kanadischen Dollar. Sucht man nach einem noch etwas konservativeren Wert liegt man bei Canopy Growth weiter goldrichtig.