Im November ließ der ehemalige Aareal-CEO Hermann Merkens sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ruhen. Doch er kam nie zurück, und die Bank war mehrere Monate führungslos. Dann gab es noch Kritik am Vergütungssystem für die Führungsebene und die Aufsichtsratsvorsitzende wurde an der Hauptversammlung nur mit einer schwachen Mehrheit entlastet. Doch nun ist offenbar ein Nachfolger für Merkens gefunden. Der Chart hellt sich auch wieder auf und ein positiver Analystenkommentar gibt Rückenwind.
Die Aareal Bank hat einen neuen Vorstandschef gefunden. Der frühere Commerzbank-Vorstand Jochen Klösges trete voraussichtlich am 15. September die Nachfolge des erkrankten Hermann Merkens an, teilte der im SDAX gelistete Immobilienfinanzierer überraschend am Dienstag in Wiesbaden mit. Merkens war Ende April wegen einer Erkrankung aus dem Vorstand ausgeschieden. Bis zu Klösges' Antritt sollen weiterhin die Aareal-Bank-Vorstände Marc Heß und Thomas Ortmanns die Geschäfte führen. Die Europäische Zentralbank als Aufsichtsbehörde muss Klösges' Berufung noch zustimmen.
Aareal gewinnt Insider
Klösges führt derzeit die E.R. Capital Holding des Hamburger Reeders Erck Rickmers. Er erklärte: „Ich freue mich sehr darauf, in den kommenden Jahren gemeinsam mit dem Führungsteam das profitable Wachstum in allen Segmenten der Aareal Bank Gruppe weiter voranzutreiben.“ Der 56-jährige kennt sich gut aus in der Branche, denn bei E.R. Capital verantwortet er Segmente wie Immobilien, Schifffahrt und Private Equity. Von 2009 bis 2013 verantwortete er als Vorstand bei der Commerzbank unter anderem die gewerbliche Immobilienfinanzierung, sowie die Schiffs- und Staatsfinanzierung.
Ausblick hellt sich auf
Auch operativ dürfte die Talsohle mittlerweile durchschritten sein. Die Investmentbank Warburg Research hat die Einstufung für Aareal Bank auf „Buy“ mit einem Kursziel von 27,50 Euro belassen. Den Immobilienfinanzierer sieht Analyst Andreas Pläsier auf gutem Weg, die für das laufende Jahr gesteckten Ziele zu erreichen. Rückenwind komme von einer positiven konjunkturellen Entwicklung in den USA und Großbritannien.
Der Kurs ist mustergültig an der GD200 bei 20,18 Euro abgeprallt und wieder nach oben gedreht. Die Marke dient weiterhin als Haltezone. Nun gilt es, die GD100 bei 21,98 Euro zu knacken. Danach käme bereits der seit April geltende Abwärtstrend um 22,20 Euro in Reichweite.
Mutige können sich ein paar Anteile ins Depot legen und auf einen Ausbruch setzen. Investierte bleiben dabei und hoffen auf die angekündigte Zusatzdividende im Herbst. Der Stopp verbleibt bei 17,50 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.