Leid sind Anleger in der Aktie des US-Telekommunikationsriesen gewohnt: Hier regieren bereits seit Jahren die Bären. Versöhnt wurden Investoren nur durch eine weit überdurchschnittliche Dividende, aktuell bietet AT&T eine Ausschüttungsrendite von sieben Prozent. Zu dieser gesellen sich aktuell die Aussichten auf eine Gegenbewegung der Aktie: Eine technische Bestandsaufnahme!
Schwache Q1-Zahlen und eine Prognoseanpassung sorgten im aktuellen Hochzinsumfeld zurecht für miese Stimmung, immerhin schiebt AT&T einen Schuldenberg von 170 Mrd. Dollar vor sich her. Nachrichten über mögliche Einbußen beim Cashflow kann das Unternehmen daher nicht gebrauchen.
Entsprechend fiel die Reaktion am Markt aus: Nach einem gescheiterten Ausbruchsversuch Anfang April hat sich die Aktie abermals nach unten orientiert und testete in den vergangenen Wochen ausgiebig den Unterstützungsbereich um 15 Dollar.
Dieser bietet aktuell die Chance auf einen Rebound, denn wenngleich sich im Kurschart nicht viel getan hat, hat sich die technische Ausgangslage der Aktie verbessern können. Konträr zur Kursentwicklung befindet sich der RSI in einem intakten Aufwärtstrend. In diesem Fall spricht man von einer bullischen Divergenz, die das Potenzial hat, mittelfristig für Kursgewinne zu sorgen. Vorsichtig optimistisch stimmen darf auch der einen Boden bildende Trendstärkeindikator MACD.
Dieser zeigt mit negativem Vorzeichen zwar noch einen intakten Abwärtstrend an, sollte der MACD aber steigen und bestenfalls über die Signallinie klettern können, dürfte das für neuen Schwung sorgen. Kursgewinne bis zur Abwärtstrendlinie bei etwa 19,50 Dollar, das entspricht einem Kurspotenzial von 22 Prozent, wären in diesem Fall wahrscheinlich.
Können die Bullen die Horizontalunterstützung bei 15 Dollar allerdings nicht verteidigen, dürfte die Abwärtstrendunterkante bei rund 13 Dollar angelaufen werden. Nach Verlusten von knapp 20 Prozent würde sich antizyklischen Anlegern hier die nächste Einstiegschance präsentieren.
Zwar verfügt AT&T über eine Rebound-Chance, allerdings stehen sich Chance und Risiko nahezu gleichberechtigt gegenüber, Tradern drängt sich daher kein Einstieg auf. Wer an der überdurchschnittlich hohen Dividendenrendite interessiert ist, könnte mit einem engen Stopp knapp unterhalb des 52-Wochen-Tiefs bei 14,46 Dollar antizyklisch einsteigen und darauf setzen, dass die Käufer ihre Chance auf Kursgewinne nicht verspielen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: AT&T.