Während BioNTech und Moderna bei ihren Corona-Impfstoff-Programmen ausschließlich für positive News sorgen konnte, musste das britsche-schwedische Pharma-Unternehmen AstraZeneca doch des Öfteren Rückschläge verkünden. Immer wieder kam es zu Studienunterbrechungen, die aber immer nur kurzzeitig waren. Auch am heutigen Freitag gibt es wieder ein Dämpfer für das Unternehmen.
Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel soll im Auftrag der Regierung den Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca überprüfen. Dies sei ein "erster, bedeutender Schritt bei der Zulassung des Vakzins, wenn er die Sicherheits-, Wirksamkeits- und Qualitätsstandards erfüllt", teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in London mit.
Zuvor waren Zweifel am Studiendesign und der hohen Wirksamkeit des Impfstoffs aufgekommen. Der schwedisch-britische Konzern plant daher zusätzliche Untersuchungen. Sie sollen die Daten "bereits vorhandener Studien ergänzen", teilte eine Sprecherin von AstraZeneca der Deutschen Presse-Agentur in London mit, ohne Details zu nennen.
Der mit der Universität Oxford entwickelte Impfstoff soll nach den bisherigen Studiendaten im Mittel einen 70-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten. Bei spezieller Dosierung könnte die Wirksamkeit dem Konzern zufolge womöglich noch deutlich höher liegen.
Was sich zuletzt herausstellte, ist, dass kein Proband der Studie älter als 55 Jahre war. Dieser Aspekt dürfte auch in die Prüfung des Mittels auf eine Notfallzulassung mit einfließen.
Auch wenn DER AKTIONÄR davon ausgeht, dass AstraZeneca wohl dennoch das Okay erhalten wird, bevorzugt DER AKTIONÄR weiterhin die Konkurrenten BioNTech und Moderna. Die Impfstoff-Kandidaten der beiden Unternehmen konnten gerade auch bei älteren Menschen eine sehr gute Wirksamkeit erzielen. Im Gegensatz zu AstraZeneca, die auf den Ansatz eines Vektor-Impfstoffs setzen, haben BioNTech und Moderna einen neuartigen mRNA-Impfstoff im Programm. Sowohl die Aktie von BioNTech als auch von Moderna können im Zuge der Nachrichtenlage am heutigen Freitag weiter zulegen. Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)