Der Luxemburger Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown wagt nach den ersten sechs Monaten eine Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2020. Für das laufende Jahr peilt Aroundtown nun einen operativen Gewinn (FFO1) von 460 bis 485 Millionen Euro an, teilte der MDAX-Konzern am Mittwoch in Luxemburg mit. Je Aktie soll der FFO1 zwischen 0,34 bis 0,36 Euro betragen.
Im ersten Halbjahr hat Aroundtown von seinem jüngsten Zukauf des kleineren Konkurrenten TLG profitiert. In den ersten sechs Monaten legte der operative Gewinn (FFO 1) im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 312 Millionen Euro zu. Die Nettomieten kletterten um 40 Prozent auf 502 Millionen Euro.
Das Analysehaus Jefferies hat Aroundtown auf "Buy" mit einem Kursziel von 6,52 Euro belassen. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist habe zwar im erste Halbjahr ergebnisseitig negativ überrascht, und der erstmals gegebene Jahresausblick für den operativen Gewinn bleibe weit hinter den Erwartungen zurück, schrieb Analyst Thomas Rothäusler am Mittwoch in einer ersten Reaktion. Der Nettoinventarwert (NAV) aber sehe besser als erwartet aus.
Die Corona-Krise hat auch Aroundtown ordentlich zugesetzt. Bislang hatte das Unternehmen keine Guidance herausgegeben, das hat Aroundtown nun nachgeholt. Die Auswirkungen der Krise sind klar erkennbar, die Gesellschaft konnte aber dennoch in einigen Punkten positiv auf sich aufmerksam machen. Dementsprechend fällt auch die Reaktion an der Börse aus. Am Mittwochvormittag geht es bei dem Papier auf der Handelsplattform Tradegate um 1,8 Prozent nach oben auf 5,04 Euro. Die Aktie ist aber weiterhin in dem seit Wochen ausgebildeten Seitwärtstrend gefangen. Erst ein Sprung über das Junihoch sowie die knapp darüber verlaufende 200-Tage-Linie würden ein klares positives Signal liefern. Derzeit drängt sich ein Kauf allerdings noch nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)