Die Aroundtown-Aktie fährt heute Achterbahn. Am Morgen nach Zahlen noch dick im Minus, drehte sie kurz danach mit Vollgas auf. In der Spitze lag die Aktie des Immobilienkonzerns fast zehn Prozent im Plus und damit klar an der MDAX-Spitze. Doch schon am frühen Nachmittag ist davon nur noch wenig übrig.
Die deutschen Immobilienkonzerne sorgen mit ihren Zahlenpräsentationen weiter für spektakuläre Kursreaktionen. Aroundtown bietet dabei heute sogar die ganze Palette an nur einem Tag. Kurz nach Handelsstart schmierte die Aktie von 1,71 auf 1,55 Euro ab. Zuvor hatte der Immobilienkonzern einen Rekordverlust sowie bereits am Vorabend einen vollständigen Dividendenverzicht verkündet.
Der Schock war allerdings nur von kurzer Dauer. Innerhalb weniger Stunden drehte die Aktie kräftig auf. Am Vormittag standen in der Spitze 1,88 Euro auf der Kurstafel – und damit fast ein Plus von zehn Prozent. Nach der Mittagspause war davon aber nur noch wenig übrig. Mit 1,77 Euro liegt sie zwar immer noch im Plus. Das kann sich angesichts der heutigen Kursachterbahn aber auch schnell wieder ändern.
Unterdessen haben sich auch die ersten Analysten zu den Zahlen und der Dividendenstreichung zu Wort gemeldet. Auch hier gehen die Meinungen meilenweit auseinander. Kai Klose von der Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Aroundtown nach Jahreszahlen für 2023 auf „Hold“ mit einem Kursziel von 2,50 Euro belassen. Zahlenwerk und Ausblick seinen Schätzungen weitgehend entsprochen.
Die Baader Bank stuft Aroundtown weiter auf „Add“ mit einem Kursziel von 2,60 Euro ein. Analyst Andre Remke zufolge hat Gewerbeimmobilien-Spezialist ein gemischtes Zahlenwerk für 2023 vorgelegt. Die erneut ausgesetzte Dividende dürfte dabei nicht überraschen. Das Analysehaus Jefferies ist deutlich skeptischer und stuft für Aroundtown weiter auf „Underperform“ mit einem Kursziel von 1,75 Euro ein. In der goldenen Mitte bewegt sich Goldman Sachs mit einer Einstufung auf "Neutral" und einem Kursziel von 2,10 Euro.
Aroundtown spaltet heute die Märkte und Analysten. Wer dabei die Oberhand behalten wird, ist nicht vorhersehbar. Anleger sollten sich dieses Schauspiel lieber von der Seitenlinie ansehen und abwarten bis das Bild klarer wird.