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Apple: Zu hohe Erwartungen?

Apple: Zu hohe Erwartungen?
Foto: Sipa USA/SOPA Images/picture alliance/dpa
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Nikolas Kessler 07.10.2024 Nikolas Kessler

Die Aktie von Apple startet mit Verlusten in die neue Handelswoche und notiert an der Wall Street zeitweise rund ein Prozent im Minus. Grund dafür ist eine Studie der Analysten von Jefferies, in der sie Zweifel am KI-getriebenen Nachfrage-Boom bei den iPhone-Verkäufen äußern. Ihre Kaufempfehlung haben sie daher gestrichen.

Apple wird in den kommenden Wochen damit beginnen, in den USA die ersten Funktionen von Apple Intelligence auszurollen. Um die neuen KI-Anwendungen auch nutzen zu können, ist hardwareseitig ein iPhone 15 Pro oder ein iPhone 16 erforderlich. Die These einiger seiner Kollegen, dass dem Tech-Riesen deshalb ein Nachfrage-Boom bei den Smartphone-Verkäufen bevorsteht, teilt Jefferies-Analyst Edison Lee allerdings nicht.

Die kurzfristigen Markterwartungen im Hinblick auf das iPhone 16 und das Nachfolgemodell iPhone 17 (kommt voraussichtlich im Herbst 2025) seien zu hoch, schreibt er in einer aktuellen Studie. „Das Fehlen wesentlicher neuer Funktionen und die begrenzte KI-Reichweite bedeuten, dass die hohen Markterwartungen (fünf bis zehn Prozent Stückwachstum) wahrscheinlich nicht erfüllt werden. Unsere Analyse deutet darauf hin, dass die anfängliche Nachfrage schwächer als erwartet ausfällt“, heißt es darin konkret.

Seine Bedenken sind dabei auch technischer Natur: „Im Gegensatz zu KI-Servern fehlt es Smartphones an Hochgeschwindigkeitsspeicher und Technologie für einen schnellen Datentransfer zwischen AP und Speicher, was ihre KI-Fähigkeiten einschränkt“, so Lee. „Unserer Meinung nach ist es verfrüht, jetzt einen beschleunigten Smartphone-Upgrade-Zyklus aufgrund von KI zu erwarten.“ Bis KI-Anwendungen auf Smartphones kommerzialisierbar genutzt werden können, werden seiner Einschätzung nach wohl noch zwei bis drei Jahre vergehen.

Der Jefferies-Analyst ist also nicht grundsätzlich skeptisch, was KI-Anwendungen auf Smartphones angeht – erwartet aber, dass sich deren Markt- und Umsatzpotenzial eher langfristig entfalten wird. So könnte Apple ab Ende 2026 damit beginnen, die KI-Funktionen in einigen Märkten im Abo für fünf Dollar pro Monat zu vermarkten, und so die Service-Erlöse ankurbeln.

Erstmal alles eingepreist?

Kurz- und mittelfristig erachtet er die Aktie nach dem Kursanstieg von rund 33 Prozent in den vergangenen sechs Monaten jedoch als fair bewertet. In der Folge hat er seine Kaufempfehlung nun gestrichen und die Papiere auf „Hold“ abgestuft. Das Kursziel wurde zwar von 205 auf 212,92 Dollar erhöht, es liegt aber immer noch rund fünf Prozent unter dem aktuellen Kursniveau.

Die Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten ist derweil ungebrochen bullish für die Apple-Aktie: 39 von ihnen raten nach wie vor zum Kauf. Einschließlich Lee geben nun 19 Experten eine neutrale Halteempfehlung ab, zum Verkauf raten nach wie vor nur zwei Analysten. Gemessen am 12-Monats-Konsensziel von 244,93 Dollar trauen sie Apple im Schnitt noch rund neun Prozent Luft nach oben und ein neues Rekordhoch zu.

Apple (WKN: 865985)

Auch DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die nun gestartete KI-Offensive von Apple eher langfristig Früchte tragen wird, bleibt aber dennoch bullish für die Aktie und erachtet sie auch weiterhin als Basisinvestment im Tech-Sektor.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

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