Für die nächsten iPhones will Apple eine eigene 5G-Antenne entwickeln. Wiederholt sich bei dem neuen Mobilfunkstandard das sogenannte Antennengate, als einige iPhone 4-Nutzer 2010 mangelnden Empfang reklamierten? Den Anlegern sind jedenfalls diese Bedenken egal, die Aktie steigt auf über 300 Dollar.
Der neue Mobilfunkstandard 5G ist „the next big thing“ und die nächsten Smartphones müssen diese Frequenz empfangen können. Konkurrent Samsung kündigte bereits vergangene Woche mit seinem Galaxy S20 ein 5G-fähiges Telefon an. Gerüchte prophezeien wenig überraschend neue Geräte aus Cupertino für den Herbst 2020.
Für die nächsten iPhones will Apple allerdings nun eine eigene 5G-Antenne entwickeln. Die von Samsung und anderen Herstellern verwendete Qualcomm-Komponente würde nicht zum iPhone passen. Die Kalifornier wollen vermeiden, dass das nächste Flaggschiff-Smartphone dicker wird: Die marktübliche Antenne passe in Gehäuse, die 8 Millimeter tief sind. Das aktuelle iPhone 11 Pro ist 8,1 mm dick – der Nachfolger soll das offensichtlich unterbieten.
Ganz ohne die Technik des Zulieferers Qualcomm geht es dennoch nicht. Die Hauptkomponente, der 5G-Modem-Chip, soll für die neue eigene Antenne bezogen werden. Insider sehen in dem ganzen Vorhaben eine mögliche Parallele zu 2010, als beim neuen iPhone 4 das „Antennengate“ passierte – Nutzer beschwerten sich über mangelnde Empfang und Gesprächabbrüche.Schlechte PR und eine unangenehme Pressekonferenz waren die Folge.
Der Aktienkurs zeigte sich von diesen Befürchtungen jedoch weitgehend unbeeindruckt. Mit den möglichen neuen iPhones diesen Herbst wird sich allerdings zeigen, ob sich das Empfangsproblem und damit ein „Antennengate“ wiederholt. Aktuell nimmt der Höhenflug der Apple-Aktie aber noch kein Ende. Der Titel spurtet von einem Rekordhoch zum nächsten. Wegen der stärkeren Konkurrenz auf dem Smartphone-Markt und großen Aufmerksamkeit beim Zukunftsthema 5G nehmen für Apple die Risiken, eigene Empfangsantennen zu entwickeln, jedoch zu.
Die Zukunftsaussichten sind bei Apple weiterhin rosig. Das Unternehmen ist fundamental sehr stark aufgestellt und überzeugt mit neuen Produktinnovationen, und -upgrades. Zuletzt schloss man durch die Aufnahme von ÖPNV-Informationen in den eigenen Kartendienst eine Lücke zu Google.
Dass das iPhone nicht mehr ganz alleine Umsatztreiber ist, zeigen die Wearables (wie die Apple Watch) und der Ausbau der Services-Sparte. All das sind Schritte in Richtung mehr Angebotsvielfalt, stärkeres Wachstum und höhere Profitabilität. DER AKTIONÄR empiehlt: Dabeibleiben und Gewinne laufen lassen!
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nach-folgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.