Die Abgabe von 30 Prozent für Entwickler in Apples App Store ist nicht nur vor Gericht, sondern auch in der Politik ein Thema. Jetzt versucht Apple einer Regulierung vorzubeugen und halbiert die Abgaben für kleinere Entwickler.
App-Entwickler, die auf Apples Download-Plattformen weniger als eine Million Dollar pro Jahr einnehmen, werden künftig eine niedrigere Abgabe für ihre digitalen Erlöse bezahlen. Statt der üblichen 30 Prozent werden es für sie ab dem darauffolgenden Jahr 15 Prozent sein.
Apple hatte die Abgabe für digitale Produkte und Dienstleistungen bereits beim Start des App Store 2008 auf 30 Prozent festgesetzt. Die Abgabe wird etwa beim Verkauf von Apps, bei In-App-Käufen sowie dem Abschluss von Abos fällig. Bei Abos hatte Apple 2016 die Abgabe bereits ab dem zweiten Jahr von 30 auf 15 Prozent gesenkt.
Die 30 Prozent waren zuletzt unter anderem von kleineren App-Entwicklern als zu hoch kritisiert worden. Apple verwies bisher darauf, dass die Plattform ihnen Vorteile wie unkomplizierten Zugang zu Kunden und Sicherheit biete.
Zugleich greifen einige große App-Anbieter wie Epic Games und Spotify das Geschäftsmodell der Download-Plattform insgesamt an. Die Macher des populären Online-Spiels "Fortnite" verklagten Apple, weil sie In-App-Käufe ohne Abgabe anbieten wollen. Der Musikstreaming-Marktführer Spotify wirft Apple unfairen Wettbewerb vor, weil der Konzern bei seinem hauseigenen Dienst Apple Music nicht von einer Abgabe auf die Abo-Erlöse belastet werde.
An der Börse kommen die Zugeständnisse beim margenstarken App-Store-Geschäft verhalten an. Es wird kaum ausreichen, die Bedenken gegen den App Store zu mildern. Die Apple-Aktie fällt leicht um 0,2 Prozent auf 119,06 Dollar und setzt damit ihren Seitwärtstrend fort. Hier lesen Sie, weshalb DER AKTIONÄR jedoch einen Ausbruch nach oben erwartet.
Mit Material von dpaAFX.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.