Ein mieser Auftakt in die neue Handelswoche für die Apple-Aktie: Denn ein skeptischer Analystenkommentar sowie laut Experten schwächere iPhone-Verkäufe in China haben die Apple-Aktien am Dienstag erneut stark belastet. Im frühen Nasdaq-Handel fiel der Kurs auf den tiefsten Stand seit Anfang November. Zuletzt verloren die Papiere des Technologiekonzerns fünf Prozent und waren Schlusslicht im Leitindex Dow Jones.
Damit blieben Apple im jüngsten Abwärtstrend gefangen, der Ende Dezember nach einem Rekordhoch von gut 260 Dollar begonnen hatte. Das Minus seither beträgt nun schon 15 Prozent. In den Fokus rückt damit die Marke von 220 Dollar, die seit Herbst mehrfach Unterstützung geboten hatte.
Mit dem aktuellen Kursabschlag fielen die Apple-Titel im Wettrennen um den Status des weltweit wertvollsten Börsenunternehmens wieder hinter Nvidia zurück. Die Aktien des Spezialisten für KI-Chips stiegen am Dienstag um 0,8 Prozent auf 138,83 Dollar und weisen damit einen Börsenwert von 3,40 Billionen Dollar auf. Dagegen sank Apples Marktkapitalisierung auf 3,32 Billionen Dollar.
Im Dezember-Quartal brach der iPhone-Absatz von Apple in China - dem zweitwichtigsten Markt des Konzerns nach den USA - laut Daten eines Branchenexperten um gut 18 Prozent ein. Das Top-Modell musste laut Counterpoint Research dabei den Spitzenverkaufsplatz an den Konkurrenten Huawei abgeben.
Eigentlich zeichnen sich die neuen Apple-Geräte durch KI-Neuerungen aus, doch sind die meisten dieser neuen Funktionen in China noch nicht verfügbar, da Apple einen lokalen Partner sucht, um die KI-Infrastruktur auf dem Gerät und in der Cloud bereitzustellen.
Hinzu kam am Dienstag ein skeptischer Kommentar von Analyst Edison Lee vom Investmenthaus Jefferies. Er kappte seine Schätzungen für den iPhone-Konzern und begründete dies mit schwachen iPhone-Verkäufen und einer insgesamt tristeren Stimmung im Markt für Unterhaltungselektronik, die sich auf die Verkaufszahlen etwa des iPads und des MacBooks auswirken könnten.
Vor diesem Hintergrund senke Lee sein Kursziel für die Apple-Aktien auf 200,75 Dollar. Damit sieht er deutliche Kursrisiken und stufte die Papiere von "Hold" auf "Underperform" ab.
Die Apple-Aktie ist grundsätzlich natürlich weiterhin ein absolutes Basisinvestment. Wer den Blue Chip bereits im Depot hat, muss sich keine größeren Sorgen machen. Ein Kauf mitten in die aktuelle Kursschwäche hinein drängt sich aktuell aber auch nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Enthält Material von dpa-AFX