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Apple: Nach Tesla- und Netflix-Spekulationen – Schlägt Apple jetzt zu?

Apple: Nach Tesla- und Netflix-Spekulationen – Schlägt Apple jetzt zu?
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 06.02.2019 Börsen. Briefing.

In den zurückliegenden Tagen wurde spekuliert, ob Apple seine Fühler nach dem Streaming-Giganten Netflix ausstrecken könnte. Bereits zuvor kursierten Gedankenspiele zu einer möglichen Übernahme von Tesla. Eine ganz andere Variante wurde bisher gar nicht bis wenig diskutiert. Apple könnte sich eine echte Ikone einverleiben – für vergleichsweise wenig Geld einen echten Vorteil im gigantischen Streaming-Markt sichern.

Rund um den kalifornischen Tech-Riesen Apple gibt es immer wieder Spekulationen. Das Unternehmen hinter Produkten wie iPhone und iPad sitzt auf einem gigantischen Cash-Berg, verfügt über liquide Mittel jenseits von 250 Milliarden US-Dollar. Erst gestern ging AKTIONÄR-Chefredakteur Markus Horntrich der Frage nach, ob Apple ein Interesse an Netflix haben könnte. Ein solcher Deal würde mit rund 200 Milliarden US-Dollar nahezu alle Mittel verschlingen. Der Clou dabei: Apple würde mit einem Schlag in die Rolle eines echten Content-Magnaten aufsteigen. Wie wahrscheinlich das Szenario ist, lesen Sie hier.

Dabei ist auch eine ganz andere Variante denkbar. Apple könnte als Käufer für die Universal Music Group auftreten. Das Label steht derzeit zum Verkauf. Der französische Medienkonzern Vivendi möchte sich zumindest von einem beträchtlichen Teil (die Rede ist von einem Viertel bis hin zu 50 Prozent) trennen. Bei UMG sind Künstler wie U2 und Taylor Swift, aber auch Lady Gaga und Rihanna unter Vertrag. Im vergangenen Jahr belegten sie die Plätze 1 bis 5 bei Spotify und Apple Music. 2017 floss beinahe jeder dritte Dollar (30 Prozent Marktanteil) im Musik-Business in die Kassen der Univeral Music Group – damit behauptete das Unternehmen den Spitzenplatz deutlich vor Sony Music Entertainment (22 Prozent) und Warner Music Group (16 Prozent), wie Bloomberg berichtet.

Ob die Preisvorstellung von Vivendi eine Hürde darstellt, ist kaum festzustellen. JPMorgan-Analyst Daniel Kerven schätzt den Wert der UMG auf 44 Milliarden US-Dollar. Andere nennen 25 Milliarden US-Dollar als Fair Value. Ob 25 oder 44 Milliarden – Apple könnte jeden der genannten Beträge ohne weiteres stemmen. 

Warum ein solcher Deal für Apple überhaupt interessant ist/sein könnte? Mit UMG könnte sich Apple das weltweit führende der drei Major-Label sichern. Der Content würde dann nicht mehr nur an die eigenen Kunden weitergeleitet werden (etwa über Apple Music), sondern Apple selbst gehören – mit entsprechend positiven Folgen für die Wertschöpfung. Von Belang wäre all das indes nur, wenn Vivendi sich bereit erklären würde alle Anteile abzustoßen – eine Beteiligung von 25 oder gar 50 Prozent hätte aus Apple-Sicht wohl nicht den richtigen „fit“.

In US-Fachmedien wie dem Dienst The Information werden Libery Media, SoftBank, Tencent und Alibaba als potenzielle Käufer gehandelt. Apple könnte ein Interesse daran haben ihnen dieses Filetstück nicht kampflos zu überlassen.

Vivendi selbst hat erklärt, die Zahlen zum zurückliegenden Jahr würden „als Basis für die Gespräche mit potenziellen Partnern“ dienen. Sie werden am 14. Februar veröffentlicht. Anschließend dürfte das Geschacher um die Universal Music Group beginnen. Nicht auszuschließen, dass Apple dabei ein Wörtchen mitreden wird. UMG ist schließlich ein Content-Anbieter erster Güter. Und er wird von Vivendi derzeit auf dem Silber-Tablett serviert.

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