Apple hat mit den Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten getoppt. Hinzu kam ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 110 Milliarden Dollar. Das alles überzeugte die Anleger so deutlich wie lange nicht mehr. Doch, was hat Apple in Sachen Künstliche Intelligenz zu bieten?
Im Jahresverlauf kommt die Apple-Aktie aktuell auf eine Performance von minus 4 Prozent. Damit schneidet das Papier weitaus schlechter ab als etwa Microsoft oder Nvidia und Meta.
Ein Grund für die bisherigen Jahresverluste ist neben den Sorgen um das China-Geschäft, dass Apple im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) - dem Modethema und Kurstreiber in den vergangenen Monaten - anderen Technologieunternehmen hinterherhinkt. Das zeigt sich etwa darin, dass das wertvollste US-Börsenunternehmen Microsoft Apple bei der Marktkapitalisierung inzwischen ein gutes Stück hinter sich gelassen hat.
"Apple hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie nie die ersten sein mussten, sondern fast follower. Damit haben sie bislang viel Erfolg gehabt."
Der Chipkonzern Nvidia holte außerdem so stark in Sachen Börsenwert auf, dass er inzwischen die Google-Mutter Alphabet überholt hat.
Apple hatte im zweiten Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang verzeichnet, denn der iPhone-Verkauf lief schlecht. Für das laufende dritte Quartal wurde aber ein Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Auffällig ist, dass Apple im Geschäft mit Dienstleistungen und iPad-Tablets jeweils zweistellig wachsen will. Für das mit Abstand wichtigste Unternehmensprodukt, das iPhone, wurden indes keine Ziele genannt. Zudem kündigte Apple Aktienrückkäufe im Volumen von bis zu 110 Milliarden Dollar an - das bisher größte Programm dieser Art in der Geschichte des Unternehmens.
Apple habe im vergangenen Quartal nicht so schlecht wie befürchtet abgeschnitten und für das laufende Quartal ein überraschend hohes Umsatzwachstum in Aussicht gestellt, lobte JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee. Das sei eine gute Basis für die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr, zumal sich der Fokus von Apple nun auf die in den kommenden Jahren anstehenden Neuerungen im Bereich KI richte.
BofA-Analyst Wamsi Mohan zeigte sich sogar sehr euphorisch für die Zukunft von Apple. Er sprach von einem "starken Quartal" und lobte die im Jahresvergleich gestiegenen iPhone-Umsätze in China. Die Aussagen zum laufenden dritten Geschäftsquartal hält er zudem für konservativ und sieht Aufwärtspotenzial für die Umsätze im Dienstleistungs- und Zubehörgeschäft. Er hob sein Kursziel auf 230 Dollar an und bekräftigte sein Kaufurteil. Die Aktie sei ein "Top Pick", gab er sich überzeugt.
Fakt ist, dass Apple-Chef Tim Cook ein hervorragender Manager der Lieferkette ist. Aber an neuen Innovationen hat der Manager bislang wenig gezeigt. Auch in Sachen KI hinkt Apple der Konkurrenz meilenweit hinterher.
„Apple hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie nie die ersten sein mussten, sondern fast follower. Damit haben sie bislang viel Erfolg gehabt. Ob das nun bei generativer KI reicht, wird sich zeigen. Denn diese Technologie entwickelt sich so rasend schnell, dass man bei Apple nicht mehr von einem fast follower sprechen kann. Sie sind von den großen Fünf definitiv weit abgeschlagen letzter. Sie sind der last laggard“, sagt Zukunftsforscher Mario Herger gegenüber dem AKTIONÄR.
„Apple hat auch bislang wenig an Chips gezeigt. Man vergesse nicht, dass man hier GPUs braucht. Was Apple damals mit mobilen Chips gemacht hat, das alle als verrückt angesehen haben, hat den Erfolg des iPhones erst ermöglicht und Intel am falschen Fuß erwischt. Jetzt wäre eine ähnliche Anstrengung für KI auf mobilen Geräten notwendig. Sie brauchen eigene GPUs für iPhones, iPads, MacBooks und eigene Clouds, damit sie lokal diese Sprachmodelle auf den Geräten entsprechend performant betreiben können. Und da haben sie aktuell wenig vorzuweisen und Nvidia geht da mit Sauseschritt voran, wie auch dahinter nun alle anderen auch (ARM, AMD, Intel…)“, ergänzt der Experte.
Apple hat nicht erst seit diesem Quartal ein Wachstumsproblem. Nachdem die Auto- sowie VR-Fantasie verschwunden ist und sich das Management in Sachen KI-Ankündigungen noch zeitlässt, rücken die fallenden iPhone-Absätze aber deutlich in den Mittelpunkt. Im KI-Sektor sind Microsoft sowie Alphabet aktuell die bessere Wahl.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.