Die Diskussion über die Besteuerung der US-Tech-Konzerne hält an. Ein Vorschlag der EU-Kommission sieht jetzt vor, Apple, Facebook und Co eine Steuerpauschale von bis zu fünf Prozent auf den Europa-Umsatz aufzudrücken.
Jahrelang haben die großen US-Konzerne in Europa kaum Steuern gezahlt. Die Milliardengewinne wurden in Länder wie Irland oder Luxemburg umgeleitet, die sehr niedrige Steuersätze haben. Besonders dreist ging Apple vor: Der Konzern zahlte nach Berechnungen der EU-Kommission im Jahr 2014 nur 0,005 Prozent Steuern auf die anfallenden Gewinne.
Der neue Plan der EU umfasst nun alle außereuropäischen Unternehmen mit weltweiten Jahresumsätzen von über 750 Millionen Euro und EU-Umsätzen von mindestens zehn Millionen Dollar. Entscheidend für die Berechnung soll dabei sein, von wo aus die Nutzer auf die jeweilige Plattform zugreifen oder wo die Nutzer das Produkt tatsächlich kaufen. Die Umsätze sollen dann mit einer Pauschale zwischen einem und fünf Prozent belegt werden.
Der von Frankreich stammende Vorschlag wird von zahlreichen EU-Mitgliedsstaaten unterstützt. Dagegen sind selbstverständlich die betroffenen Konzerne und Staaten wie Irland, die bisher durch die Steuergeschenke versuchen, Arbeitsplätze anzulocken.
Ob der Vorschlag angenommen wird, die Regelung diverse "Schlupflöcher" enthält und wann es soweit ist, lässt sich nicht absehen. Die EU wird zwar politisch mächtiger und kann mittlerweile Themen wie eine einheitliche Besteuerung andenken – doch der Apparat bleibt eher behäbiger Natur. Anleger betroffener Firmen behalten die Entwicklungen jedoch im Auge.