Die Produktionsausfälle in China dürften die iPhone-Verkäufe im Dezemberquartal empfindlich belasten. Laut aktuellen Schätzungen könnten zehn bis 15 Millionen Geräte weniger als anfangs geplant ausgeliefert werden. Für Apple-Experte Gene Munster ist das aber trotzdem kein Grund zur Sorge, denn er spekuliert auf einen starken Jahresauftakt 2023.
Dass insbesondere bei den besonders begehrten Pro-Modellen derzeit die Nachfrage das Angebot übersteigt, zeigt sich unter anderem an den langen Lieferzeiten. So hätten die Kunden in der Vorwoche laut Munster etwa 4,3 Wochen auf ihr iPhone 14 Pro oder Pro Max warten müssen. Zum Vergleich: In der entsprechenden Woche des Vorjahrs habe die Lieferzeit für ein iPhone 13 Pro nur bei 0,9 Wochen gelegen.
Grund dafür sei eine Kombination aus Lieferengpässen aufgrund der Covid-Maßnahmen in China, die im November auch zu Produktionsausfällen im weltgrößten iPhone-Werk des Zulieferers Foxconn in Zhengzhou gesorgt hatten, und einer höhere Nachfrage nach den teureren Pro-Modellen. Die Verzögerungen sind gerade mit Blick auf das laufende Weihnachtgeschäft bitter, doch der Apple-Experte sieht bereits einen Silbersteif am Horizont.
Optimistisch stimmt Muster beispielsweise die Entwicklung beim Chiphersteller TSMC, den Apple mit der Fertigung des A16-Chips für die aktuellen iPhone-Pro-Modelle beauftragt hat. Dort zeichne sich im Dezember-Quartal ein Umsatzwachstum von rund 47 Prozent ab – was in etwa dem Zuwachs im September-Quartal entspricht. Und damals sind auch die iPhone-Umsätze von Apple um zehn Prozent gestiegen.
Das bedeute nicht automatisch, dass Apple die Erlöse mit dem iPhone auch im laufenden Quartal wieder um zehn Prozent steigern kann, betont der Experte. Schließlich müsse die Verzögerung zwischen dem Kauf der Chips durch Apple und dem Verkauf des fertigen iPhones an den Endkunden berücksichtigt werden.
Doch mit Blick auf die starken TSMC-Zahlen im Oktober und November sieht er durchaus Potenzial für eine positive Überraschung im Dezember-Quartal. Zumal die Erwartungen vieler Analysten zuletzt ordentlich gesunken sind. Einige befürchten sogar den ersten Umsatzrückgang seit Jahren.
Zusammen mit dem März-Quartal erwartet Munster dann unabhängig von der Produktionsdauer wieder einen Aufwärtstrend bei den iPhone-Verkäufen.
Auch DER AKTIONÄR geht davon aus, dass sich der Großteil der iPhone-Umsätze durch die temporären Angebotsengpässe auf die Folgequartale verlagern wird. Langfristig orientierte Anleger sollten sich daher nicht von den aktuellen Turbulenzen verunsichern lassen und dabeibleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.