Jährliche Routine, aber doch immer wieder ein Medienspektakel: Apple hat am Dienstagabend sein neues iPhone vorgestellt. Das iPhone 13 ist sicherlich nicht die größte Produktinnovation, sondern schlichtweg ein Upgrade zum Vorgängermodell. Doch auch eine bloße Verbesserung kann entscheidend sein, wenn man an den richtigen Stellschrauben dreht.
Entsprechend loben die Analysten die höheren Batterielaufzeiten der neuen Modelle. Zum einen kommt dies durch größere Batterien in den Top-Modellen zu Stande, aber auch durch die höhere Energieeffizienz des neuen Chipsatzes A15 sowie das ressourcenschonendere iOS 15.
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Für David Vogt von der UBS ist die Batterielaufzeit des iPhone 13 Pro/Max entscheidend, denn laut dem Analysten haben in einer Studie 80 Prozent der Befragten dies als einen wichtigen Faktor bei der Auswahl eines neuen Gerätes angegeben. „In Verbindung mit der Einstellung der Produktion des iPhone 12 Pro/Max glauben wir, dass eine verbesserte Akkulaufzeit die Akzeptanz der 13er-Serie durch die Verbraucher fördern sollte“, hieß es in der UBS-Studie.
Auch sein JPMorgan-Kollege Samik Chatterjee geht von einer mittelfristig positiven Absatzentwicklung aus. Zudem schrieb der Analyst, der sein Kursziel von 180 Dollar für die Apple-Aktie bekräftigte, dass der Zeitplan zur Verfügbarkeit der neuen Modellreihe Aufwärtspotenzial für seine iPhone-Umsatzschätzung im September-Quartal berge.
Am optimistischsten bezüglich der Erfolgschancen des iPhone 13 äußerte sich jedoch Gene Munster von Loup Ventures. Die jährlichen Upgrades seien zu vergleichen mit den wiederkehrenden Umsatzerlösen der Software-Konzerne. Darüber hinaus sieht er angesichts der Zahl der alten iPhones, die noch im Umlauf sind, den perfekten Nährboden für einen fortdauernden 5G-Superzyklus. „Ich schätze, es gibt 400 Millionen iPhones, die älter als drei Jahre sind, und die Wall Street sucht in den nächsten zwölf Monaten nach Verkäufen von 250 Millionen Einheiten“, schreibt Munster.
Klar ist aber auch, dass das iPhone 13 keine große Überraschung ist. Anleger, die nach dem App-Store-Urteil vom Freitag womöglich auf eine positive Überraschung mitsamt entsprechender Kursreaktion warteten, bevor sie ihre Apple-Position trimmen, scheinen nun der Aktie den Rücken zu kehren.
Die Apple-Aktie verliert im frühen US-Handel rund 0,9 Prozent. Wirkliche Zweifel am Erfolg des iPhone 13 gibt es jedoch nicht. DER AKTIONÄR empfiehlt daher unverändert: Gewinne laufen lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.