Apple hat am Donnerstagabend seine Quartalsergebnisse bekannt gegeben, die auf den ersten Blick enttäuschten. Der iPhone-Hersteller verbuchte einen Umsatzrückgang von vier Prozent und einen Gewinnrückgang um zwei Prozent. Trotzdem lösen die Zahlen eine positive Reaktion an den Aktienmärkten aus, zur Stunde verzeichnet Apple ein beeindruckendes Plus von sieben Prozent.
Nach Einschätzung von Experten ist der Kursanstieg maßgeblich auf das neue Aktienrückkaufprogramm des Unternehmens in Höhe von 110 Milliarden Dollar zurückzuführen. Apple hat in den letzten Jahren konsequent Aktien zurückgekauft, was unter anderem zu einer Reduzierung der Anzahl umlaufender Aktien um 37 Prozent über die letzten zehn Jahre geführt hat. Dies hat wiederum einen deutlich positiven Effekt auf den Gewinn pro Aktie (EPS, Earnings per Share) des Unternehmens gehabt.
Ein einfaches Beispiel verdeutlicht die Auswirkung: Wenn ein Unternehmen einen Gewinn von 1.000 Dollar erzielt und 100 Aktien ausstehen hat, beträgt das ePS 10 Dollar. Sinkt die Anzahl der Aktien um zehn Prozent, bei unverändertem Ergebnis, erhöht sich das EPS auf 11,11 Dollar – eine Steigerung um elf Prozent. Bei einer Reduzierung der Aktienanzahl um 37 Prozent, wie bei Apple geschehen, könnte das EPS theoretisch um 59 Prozent steigen, wenn alle anderen Bedingungen gleich bleiben.
Diese Strategie hat Apple nicht nur geholfen, das EPS zu verbessern. Die positive Reaktion des Marktes trotz der gemischten finanziellen Ergebnisse spiegelt das Vertrauen der Anleger in die Fähigkeit des Managements wider, überschüssige Barmittel sinnvoll einzusetzen, heißt es im Markt.
Diese Finanzstrategie hat Apple zu einem der Top-Performer im S&P 500 gemacht, insbesondere wenn es um die Rendite des investierten Kapitals über die letzten 20 Jahre geht. Der durchdachte Einsatz von Rückkäufen als Instrument zur Steigerung des Aktionärswertes ist ein klarer Beweis dafür, dass das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten Wert schaffen kann.
Apple hat in den letzten Monaten immer wieder Kritik einstecken müssen, dass der Konzern beim Thema KI nicht aus dem Quark kommt. Durch das historisch einmalige Aktienrückkaufprogramm hat sich der iPhone-Hersteller aber zumindest etwas Zeit erkauft und die großen Investoren vorerst beruhigt. Spätestens bei der nächsten Entwicklerkonferenz muss Firmenchef Cook jedoch liefern, da er sonst das Vertrauen verlieren könnte.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
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