Bereits vor vier Jahren begann der Konflikt zwischen dem Entwickler des Online-Spiels „Fortnite“, Epic Games, und Apple. Nun ist das Spiel wieder auf dem iPhone verfügbar – allerdings nur in der EU. Grund für die Rückkehr ist das neue Digitalgesetz DMA, das Apple zwang, alternative App Stores zuzulassen.
Der Konflikt zwischen Epic und Apple begann im August 2020. Die Spielefirma versuchte, mit einem Trick den Abgaben von 15 oder 30 Prozent zu entgehen, die Apple auf Verkäufe in seinem App Store erhebt. Epic schmuggelte dafür eine präparierte Version des Spiels an Apples Prüfern vorbei in den App Store. Danach wurde die Möglichkeit aktiviert, digitale Artikel in Umgehung von Apple zu kaufen. Der iPhone-Konzern verbannte daraufhin "Fortnite" aus dem App Store. Epic klagte dagegen – US-Gerichte befanden jedoch den Rauswurf angesichts der Regelverletzung für rechtens.
Gemäß dem europäischen DMA-Gesetz (Digital Markets Act) wurde Apple jedoch in diesem Jahr zu einem der mächtigen Unternehmen erklärt, die ihre Plattformen wie das iPhone-Betriebssystem iOS öffnen müssen. Deshalb kann Epic hier den alternativen App Store anbieten, den Gründer und Chef Tim Sweeney schon lange auf den iPhones haben wollte.
Epic kritisiert zugleich, dass Nutzer 15 Schritte bräuchten, um den App Store der Firma auf ihren Geräten zu installieren. Zugleich müssen App-Entwickler, die ihre Anwendungen darüber vertreiben, weiterhin einige Abgaben an den iPhone-Konzern zahlen. Apple sieht das als fairen Ausgleich für den Wert, den die Plattform ihnen bringe. Epic kritisiert, dass es sich für Entwickler dadurch nicht lohne, andere Vertriebswege als Apples hauseigenen App Store zu nutzen. Die EU-Kommission muss noch entscheiden, ob sie Apples Umsetzung der DMA-Regeln akzeptiert.
Die Aktie von Apple präsentiert sich unbeeindruckt von dem Konflikt. Sie musste zwar nach dem Hoch Mitte Juli eine Korrektur verkraften, zuletzt ging es bei dem Papier jedoch wieder steil nach oben. Es gelang, die 38-Tage-Linie zurückzuerobern. Die nächste große Hürde wartet nun in Form des Mitte Juli bei 237,23 Dollar markierten Allzeithochs.
Apple bleibt ein höchst aussichtsreiches Papier. DER AKTIONÄR hatte im zweiten Quartal den (Wieder-) Einstieg bei Apple empfohlen. Die Kaufempfehlung für die Apple-Aktie gilt auch weiterhin.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.