Gestiegene Energie-, Liefer- und Rohstoffkosten treiben die Verbraucherpreise nach oben. Zwei für Anleger entscheidende Fragen sind daher, ob alle Unternehmen ihre gestiegenen Kosten an die Kunden weitergeben können oder sie künftig mit Gewinn- und Umsatzeinbußen rechnen müssen.
Denn nur Firmen mit ausreichend Preismacht dürften in inflationären Zeiten als Gewinner hervorgehen und auch bei höheren Verkaufspreisen genügend Kunden finden. In der Regel sind dies große Unternehmen mit starken Marken. Verlierer sind hingegen diejenigen, die bei ihren Zulieferern nicht mit ihrer Marktmacht auftrumpfen können und sich in einem fragmentierten Markt mit hohem Wettbewerbsdruck befinden.
Die Analysten der UBS haben unter ihren laufenden Kaufempfehlungen einige der Gewinner-Firmen herausgefiltert. Neben der Preismacht waren weitere Kriterien ein Kurspotenzial von mindestens zehn Prozent, ein positiver Margentrend und natürlich auch potenzielle Auswirkungen steigender Kosten.
Unter den Gewinnern sind bekannte AKTIONÄR-Empfehlungen wie Apple, Coca-Cola, Nike oder Salesforce.
Für seine Leser hat DER AKTIONÄR noch einen Tipp: Ob die Firmen in Ihrem Depot über ausreichend Preismacht verfügen, lässt sich manchmal auch an einer hohen Bruttomarge jenseits der 50 Prozent (noch besser: höher als in der Peergroup) und einer langfristigen Margenstabilität ablesen. Denn Preismacht ist nicht immer nur auf starke Marken zurückzuführen. Gering verschuldete oder Firmen mit hohen Lagerbeständen können überdies vorübergehend-inflationäre Phasen besser aussitzen als hochverschuldete Just-in-time-Produzenten.