Apple muss WhatsApp und Threads aus dem chinesischem App Store löschen. Bislang waren diese ohnehin nur über VPN-Dienste nutzbar. Nun hat Peking auch dieses Schlupfloch geschlossen. Das berichtet das Wall Street Journal. Man sei gezwungen, die Gesetze der Länder zu befolgen, in denen man aktiv sei, betonte Apple.
Mit dem Enfernen der Apps von WhatsApp und Threads aus dem App Store in China wird es den Menschen dort erheblich erschwert die Apps des US-Konzerns Meta auch über Umweg zu nutzen. Auch die mit Elon Musks Twitter-Nachfolger X konkurrierende App Threads aus dem Facebook-Konzern flog aus der Download-Plattform. Die chinesische Internet-Regulierungsbehörde habe bei der Anordnung auf Bedenken rund um die nationale Sicherheit verwiesen, teilte der iPhone-Konzern unter anderem dem Wall Street Journal mit.
WhatsApp und Threads sind in China ohnehin nur über VPN-Dienste nutzbar, die den Datenverkehr so umleiten, dass er aus einem anderen Land zu kommen scheint. Im Land selbst sind westliche Kommunikations-Apps blockiert. Einige davon wie WhatsApp konnten bisher jedoch zumindest aus dem App Store auf die Geräte geladen werden. Werden sie entfernt, schließt sich ein Schlupfloch in der sogenannten "großen chinesischen Firewall", mit der die Regierung in Peking den Zugang zu Informationen im Internet kontrolliert.
Grundlage für die Sperrung ist ein im Herbst von der chinesischen Regierung beschlossenes Regulierungsinstrument. Schon zur Einführung war erwartet worden, dass in der Folge zahlreiche bekannte Apps aus den USA und aus Europa aus dem chinesischen App Store ausgeschlossen werden könnten.
Das Verhältnis zwischen den USA und China ist aktuell angespannt. Dies macht sich bei Apple auch beim Absatz seiner Produkte bemerkbar. Im vierten Quartal brachen beim iPhone-Konzern die Erlöse im China-Segemtn um 13 Prozent auf rund 21 Milliarden Dollar ein. Apple muss ordenlicht Gas geben, Apple-Chef Tim Cook zeigte sich aber zuversichtlich, dass bald wieder mehr Chinesen auf neue Produkte von Apple setzen. Neuigkeiten im Bereich KI werden insbesondere auf der im Juni anstehenden Entwicklerkonferenz WWDC erwartet.
Die Aktie von Apple steht derzeit deutlich unter Druck. Am Donnerstag ist sie mit einem Minus von 0,6 Prozent auf 167,04 Dollar aus dem Handel gegangen. Damit rückt das Oktobertief 2023 bei 165,67 Dollar wieder in gefährliche Nähe. Ein Rutsch darunter würde weiteres Abwärtspotenzial eröffnen. Anleger bleiben bei der Aktie von Apple derzeit außen vor und warten ein positives Signal ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.