Die Value-Depesche wundert sich etwas, denn die Geschäfte der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG laufen gut und trotzdem rutscht der Aktienkurs seit Oktober ab. Mittlerweile kosten die Anteile sehr viel weniger als den Nettovermögenswert (NAV), den Vorstandsvorsitzender Stavros Efremidis für das Jahresende auf mindestens 2,85 Euro je Aktie ansetzt. Vor zwei Wochen kaufte WCM ein Einzelhandels-Immobilienportfolio für 98,2 Millionen Euro. Im September und Oktober erwarb ein Manager Aktien. Mitte Oktober erstand Aufsichtsrat und 6,1-Prozent-Aktionär Karl Ehlerding mehr als 250.000 Anteile zu knapp 2,80 Euro.
Die Gründe für den Kursrutsch ist zum einen die Angst vor steigenden Zinsen im Euro-Raum, die den gesamten Immobilien-Sektor belastet. Zum anderen haben die Anleger Angst, WCM würde im Dezember aus dem SDAX absteigen, weil Uniper und Innogy, die jüngst abgespaltenen Tochterfirmen von E.on und RWE, wohl in den MDAX aufgenommen werden und es dadurch zu vielen Änderungen in den Indizes der Deutschen Börse AG kommt. Andererseits ist ein solcher Abstieg inzwischen wohl im Kurs verarbeitet worden. Wenn es tatsächlich dazu kommt, ist nach Ansicht der Value-Depesche eine Gegenbewegung möglich. Spätestens die mögliche Bekanntgabe einer wahrscheinlich steuerfreien Dividende von deutlich mehr als drei Prozent dürfte die Notierung wieder beflügeln. Die Aktie ist mit einem KBV von 1,0 sowie einem KGV von 6 für das nächste Jahr bewertet, weist derzeit einen NAV von 2,54 Euro auf und bringt eine Dividendenrendite von 3,9 Prozent. Anleger sollten sie mit einem Kursziel von 3,80 Euro und einer Absicherung bei 1,80 Euro kaufen.