Die weltgrößte Bierbrauer Anheuser-Busch Inbev hat sich im zweiten Quartal zwar kräftig von der Corona-Krise erholt. Wegen hoher Rohstoffkosten und stark gestiegener Marketingausgaben blieb das operative Ergebnis aber hinter den Erwartungen zurück. An der Börse gab die Anheuser-Busch-Aktie am Donnerstag deutlich nach.
Wie der Konzern mitteilte, kletterte der Umsatz aus eigener Kraft im Q2 um 28 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar zu. Gleichzeitig stieg das EBITDA um 31 Prozent auf rund 4,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten zuvor jedoch einen Zuwachs von 35 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar erwartet und Erlöse in Höhe von 13,2 Milliarden Dollar.
Investoren sorgen sich um Schuldenabbau
Die steigenden Rohstoffkosten könnten dem Konzern beim geplanten Abbau der Schulden einen Strich durch die Rechnung machen, so lautete eine der Sorgen unter den Investoren. In den ersten sechs Monaten zog die Nettoverschuldung im Vergleich zum Jahresende 2020 schon mal leicht auf 83,4 Milliarden Dollar an. Das ist ungefähr das 4,4-fache des auf das Jahr hochgerechneten operativen Gewinns. Angestrebt werde hier ein Wert von 2,0.
An der Börse kam die Zahlen gar nicht gut an: Die Anheuser-Busch-Aktie rauschte am Dienstag um 4,8 Prozent auf 65,39 Dollar in die Tiefe. Damit fiel die Aktie unter die 200-Tage-Linie bei 67,53 Dollar und generierte ein Verkaufssignal. Auf dem Weg nach unten rücken nun die horizontale Unterstützung bei 62,46 Dollar sowie die 60-Dollar-Marke in den Fokus.
Trotz der durchwachsenen Quartalszahlen dürfte das Unternehmen mittelfristig vom Abflauen der Corona-Pandemie profitieren. Bereits investierte Anleger bleiben daher an Bord.
Mit Material von dpa-AFX.