Der mit Spannung erwartete Investorentag von Hugo Boss hat bleibenden Eindruck bei den Analysten hinterlassen. In den jüngsten Studien sparen die Experten nicht mit Lob. Die Aktie überspringt indes eine charttechnische Hürde.
Der Modekonzern Hugo Boss hat sich hehre Langfristziele gesetzt. Unter den Analysten gibt es dennoch kaum jemand, der an ein Scheitern glaubt. Schon gar nicht nach der gelungenen Investorenkonferenz.
UBS nimmt Stellung
Für die UBS steht fest: Die Aktie von Hugo Boss ist weiterhin ein Kauf. Der Modekonzern habe wie erwartet die Ziele für 2015 bestätigt, schrieb Analyst Fred Speirs in seiner aktuellen Studie. Die wichtigste Neuigkeit sei der geplante Handel mit Hinterlegungsscheinen in den USA gewesen. Seiner Meinung nach bleibt das Papier auch mittelfristig eine attraktive Anlage. Das Geschäftsmodell liefere hohe Renditen. Zudem bestehe bei den Verkaufsflächen deutliches Expansionspotenzial.
Morgan Stanley vertraut dem Management
Adrienne Lim und Louise Singlehurst von Morgan Stanley stufen die Boss-Aktie unverändert mit "overweight" ein und bestätigen das Kursziel von 95 Euro. In New York habe das in Metzingen beheimatete Unternehmen verdeutlicht, dass das langfristige Wachstum von einer Ausweitung der Einzelhandelsaktivitäten angetrieben werde. Das Management habe bezüglich der mittelfristigen Ziele Zuversicht demonstriert. In den kommenden drei Jahren dürfte das EBITDA im Durchschnitt um 13 Prozent steigen.
BNP stuft hoch
Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hat das Kursziel für Hugo Boss von 91 auf 97 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. In der Begründung schreibt Andreas Inderst, seine gegenwärtigen Prognosen für die Geschäftsentwicklung 2015 seien intakt. Das höhere Kursziel begründete der Experte mit dem um ein Jahr in die Zukunft verschobenen Bewertungszeitraum.
Zurückhaltung bei Warburg
Lediglich bei Warburg Research trat man auf die Euphoriebremse. Das Analysehaus hat die Einstufung für Hugo Boss nach einer Investorenveranstaltung in den USA auf "Hold" mit einem Kursziel von 84 Euro belassen. Für US-Investoren sei es im Hinblick auf die mittelfristigen Wachstumspläne ein aufschlussreicher Kapitalmarkttag gewesen, schrieb Analyst Jörg Philipp Frey. Im kommenden Jahr sorgt er sich aber weiterhin vor einer Eintrübung der Geschäfte in Europa, weshalb die Konsensschätzungen möglicherweise fallen könnten.
Nächste Hürde im Visier
Auch aus charttechnischer Sicht stehen die Ampeln auf grün. Die Hugo Boss-Aktie befindet sich seit September 2012 in einem intakten Aufwärtstrendkanal. Zuletzt konnte der Widerstand bei 81,14 geknackt werden. Aktuell notiert der Titel unmittelbar vor der nächsten Hürde bei rund 82 Euro. Nach unten ist das Papier durch eine Reihe von Unterstützungen abgesichert. Weiteren Halt geben die Trendlinie und die 200-Tage-Linie.