Die Analysten sind sich uneinig: Sollte man auf dem aktuellen Niveau bei den Anteilscheinen des Chemiehändlers Brenntag zugreifen oder die DAX-Titel eher meiden? Gestern hat sich die Großbank UBS zu Wort gemeldet und zum Kauf geraten. Hingegen bleiben etwa die Experten von JPMorgan weiterhin skeptisch gestimmt.
So hat UBS-Analyst Rory McKenzie das Kursziel für Brenntag zwar von 85,00 auf 80,00 Euro gesenkt. Da dies aber immer noch deutlich über dem aktuellen Kursniveau der Papiere des Chemiehändlers liegt, lautet die Einstufung unverändert "Buy". Für eine zeitnahe Beschleunigung des Wachstums im Segment der Industrie- und Geschäftsdienstleister gebe es noch kaum Anzeichen, schrieb McKenzie in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Er habe die Schätzungen für den Chemikalienhändler deutlich gesenkt. Die Aktien seien vergleichsweise niedrig bewertet.
Hingegen hat die US-Großbank JPMorgan die Einstufung der Brenntag-Aktie vor Zahlen zum dritten Quartal des laufenden Jahres auf "Underweight" mit einem Kursziel von 60,00 Euro belassen. Das konjunkturelle Umfeld sei für den Chemikalienhändler unverändert schwierig, schrieb Analyst Chetan Udeshi in einem am Donnerstag vorliegenden Ausblick. Er hält daher im Vorfeld der Quartalszahlen an seiner vorsichtigen Einschätzung "Negative Catalyst Watch" fest.
DER AKTIONÄR hält weiterhin an seiner bisherigen Einschätzung fest. Die Aktie von Brenntag verfügt mittel- bis langfristig zwar durchaus noch über Aufwärtspotenzial. Im Zuge des kräftigen Kursrückgangs im Frühjahr ist das Chartbild aber immer noch etwas angeschlagen. Eine nachhaltige Erholung bleib bislang aus. Die Gefahr eines neuen Jahrestiefs ist noch nicht gebannt. Solange sich dies nicht nachhaltig verbessert, drängt sich noch kein Einstieg auf. Anleger verharren vorerst an der Seitenlinie.
Mit Material von dpa-AFX