Die Berichtssaison nimmt mächtig Fahrt auf. Gestern nach US-Börsenschluss haben die Biotech-Schwergewichte Amgen und Vertex mit den Zahlen zum dritten Quartal 2017 sowohl die Umsatz- als auch Ergebniserwartung deutlich geschlagen. Doch ähnlich wie bei Biogen suchen Anleger das Haar in der Suppe und drücken die Aktien ins Minus.
Amgen erlöste 5,77 Milliarden Dollar, Analysten rechneten mit etwas weniger. Und auch das EPS mit 3,27 Dollar überraschte (Schätzung: 3,11 Dollar). Die Biotech-Gesellschaft hob die Prognose leicht an, blickt aber weniger optimistisch auf das laufende vierte Quartal. Hinzu kommt, dass sich die Umsätze der Medikamente Repatha und des Rheumatoide-Arthritis-Mittels Enbrel nicht überzeugten. Nachbörslich drehte die Aktie deutlich ins Minus.
Ein ähnliches Kursverhalten legte auch Vertex nach US-Börsenschluss an den Tag. Sowohl das Umsatzwachstum von 39,8 Prozent auf 578 Millionen Dollar als auch das Ergebnis je Aktie von 0,53 Dollar (Erwartung 0,31 Dollar pro Papier) überraschten positiv. Auf bereinigter Basis hingegen erzielte Vertex einen Verlust von 0,44 Dollar je Aktie, was jedoch einem Einmaleffekt (kleine Übernahme) geschuldet ist. Zudem hat das stark wachsende Biotech-Unternehmen, daher des öfteren auch als Übernahmekandidat gehandelt, eine Phase-2-Studie nicht erfolgreich beenden können. VX-371, ein Inhibitor (Enzymhemmer) gegen Mukoviszidose erzielte nicht die gewünschnten Ergebnisse, die Vertex-Aktie rutschte weiter ab.
Ruhe bewahren
Unterm Strich haben Amgen und Vertex mit ihren Quartalszahlen geliefert. Die Kursverluste dürften in Kürze wieder ausgebügelt werden. Anleger, die ein langfristig orientiertes Biotech-Investment nicht scheuen, sind bei den beiden großen Biotech-Firmen gut aufgehoben.