Nachdem AMD die Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht hat, sind die Anleger durchaus zufrieden und lassen die Aktie des Chip-Herstellers im nachbörslichen Handel um knapp zwei Prozent steigen. Kein Wunder, denn nicht nur die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen, sondern es ist auch das vierte Quartal in Folge, in dem AMD Rekordumsätze vermelden kann.
AMD steigerte die Erlöse um 99 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 3,85 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie legte sogar 346 Prozent auf 0,58 Dollar zu. Analysten hatten nur mit einem Umsatzwachstum von rund 87 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar bei Gewinnen je Aktie von 0,54 Dollar gerechnet.
„Wir wachsen deutlich schneller als der Gesamtmarkt und haben eine starke Nachfrage in allen Segmenten feststellen können“, kommentierte AMD-CEO Lisa Su die Quartalszahlen. Während das „Computing and Graphics“-Segment um 65 Prozent zulegte, war das Highlight im Q2 erneut die Server-Sparte „Enterprise, Embedded and Semi-Custom“ mit einem Zuwachs von 183 Prozent.
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Besonders hervorzuheben: Im Gegensatz zu Intel gelang es AMD die durchschnittlichen Verkaufspreise ihrer Notebook- und PC-Prozessoren zu steigern. Die AMD-Chips liefern schlichtweg mehr Leistung für ihren Preis – dies ist auch der entscheidende Grund für die Marktanteilsgewinne gegenüber dem großen Konkurrenten.
Beeindruckend ist auch die Margenentwicklung: Die Bruttomarge verbesserte sich im Q2 um vier Prozentpunkte auf 48 Prozent. Als Grund nannte das Management einen größeren Verkaufsanteil der margenstarken Server-Chips namens Epyc sowie der High-End-Ryzen-Prozessoren. Ausgerechnet ebenfalls zwei Sektoren, in denen der Konkurrent Intel noch klar den Ton angeben kann.
Die AMD-Zahlen sind beeindruckend und unterstützen weiterhin die Story, dass Intel fortlaufend Marktanteile abgenommen werden. Im dritten Quartal soll laut Unternehmensprognose der Umsatz aber nur noch 46 Prozent zulegen. Es bleibt daher abzuwarten, welche Begründung das Management hier im Rahmen der Quartalskonferenz liefert. DER AKTIONÄR spekulierte bereits, dass Intel im „Worst Case“ mit einem erfolgreichen Ice-Lake-Ramp-Up im dritten Quartal und aggressiven Preisen den Siegeszug der Epyc-Chips aufhalten könnte.