Nach der Veröffentlichung der Q3-Zahlen gab sich das Management von AMD noch zuversichtlich, dass man das Jahr besser abschließen dürfte. Die Zahlen, die Intel vergangenen Donnerstag veröffentlichte, werfen jedoch einen dunklen Schatten voraus und belasteten auch die Aktie von AMD.
Denn die Probleme rund um volle Lager und eine Nachfrageschwäche auf dem PC-Markt scheinen sich noch nicht wirklich aufgelöst zu haben. Darauf lassen jedenfalls die enttäuschenden Q4-Zahlen sowie die Q1-Prognose von Intel schließen. Der große Konkurrent hat aber nicht nur Probleme auf dem PC-Markt, der laut Gartner im Weihnachtsquartal um 28,5 Prozent einbrach, sondern sieht auch Schwächen im Datacenter.
Intel sei laut dem Bernstein-Analyst Stacy Rasgon dazu gezwungen, günstige Preise und Kapazitäten als strategische Waffe gegen die Marktanteils-Gewinne von AMD einzusetzen, was auch bei den neuen AMD-CPUs zu ungewöhnlich hohen Rabatten geführt habe. Dieser Trend sowie die steigenden Kosten dürften sich negativ auf die Bruttomargen von AMD im Q4 auswirken, warnt der Experte. AMD legt die Quartalszahlen am Dienstag nach Wall-Street-Schluss vor.
Die Erwartungen der Analysten an die AMD-Earnings sind jedenfalls deutlich vorsichtiger als das Versprechen des AMD-Managements. Beinahe alle Experten haben in den vergangenen drei Monaten ihre Schätzungen nach unten korrigiert und erwarten nun einen Gewinnrückgang auf 0,67 Dollar je Aktie. Der Umsatz soll sich zwar um 14 Prozent leicht verbessern auf 5,52 Milliarden Dollar, es wäre aber das schwächste Umsatzwachstum seit drei Jahren.
Neueinsteiger sollten inmitten des laufenden Einbruchs auf AMDs wichtigstem Markt weiterhin an der Seitenlinie abwarten. Die Intel-Schwäche dürfte AMD aber nutzen, um sich langfristig Marktanteile im PC- und Server-Markt zu sichern. Investierte Anleger bleiben daher dabei.
DER AKTIONÄR setzt wegen des besseren Chart-Momentums, zusätzlicher Fantasie rund um KI oder das Autonome Auto und der Erholung auf dem Grafikkarten-Markt auf den Konkurrenten Nvidia.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Derivate auf AMD befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.