Amazon plant einem Medienbericht zufolge bis zu 3.000 neue Shops zu eröffnen. Eine Nachricht, die Lebensmittelhändler zittern lässt.
Laut einem Bericht von Bloomberg plant der Internet-Gigant seinen kassenlosen Shop AmazonGo weiter auszubauen. Bi zu 3.000 neue Läden sollen in den kommenden Jahren eröffnet werden. Die Prototypen von Amazons High-Tech-Supermarkt scheint zu funktionieren.
Unklar ist jedoch in welche Richtung die Läden gehen sollen, berichten die Insiderquellen. So werde mit Lebensmittelläden experimentiert – aber auch mit kleineren Läden mit einer Auswahl an frisch zubereitetem Essen. Das größte Problem seien dabei die hohen anfänglichen Kosten. Der erste AmazonGo in Seattle kostete dem Konzern aufgrund der verbauten Hardware rund eine Million Dollar, so die Insider.
Amazon verspricht nicht weniger als die Revolution im Supermarkt: rein, einpacken, raus. Diese drei Schritte müssen selbst erledigt werden – den Rest übernimmt die Technologie. Überall im AmazonGo genannten Geschäft sind Sensoren und Kameras eingebaut, die erkennen welchen Gegenstand der Kunde an sich nimmt und ob er mit ihm den Laden verlässt. Eine Kasse existiert nur noch digital. Voraussetzung ist jedoch ein Smartphone mit entsprechender Amazon-App.
Mit der Übernahme von Whole Foods gelang Amazon der schlagartige Eintritt in den großen US-Lebensmittelmarkt. Nicht nur die Whole-Foods-Standorte gingen an den Internet-Riesen, sondern auch die Zuliefererketten und Kunden. Vor dem Zukauf entfielen nur 0,8 Prozent des 770 Milliarden Dollar Lebensmittelmarktes auf Amazon. Doch selbst wenn der Marktanteil von Whole Foods hinzugerechnet wird, bleibt der Shopping-Gigant ein Zwerg mit einem Anteil von knapp zwei Prozent. Zum Vergleich: Walmart, der Marktführer, hält 14,5 Prozent. Durch weitere Zukäufe könnte Amazon dieses Gleichgewicht jedoch zügig ändern. Aktuell wird spekuliert, dass der US-Konzern sogar bei den Real-Märkten zuschlagen könnte. Ein unwahrscheinliches Szenario, denn die Real-Standorte passen aufgrund ihrer Größe nicht zur Amazon-Strategie.
Anleger müssen sich also gedulden. In den USA gibt es aktuell 155.000 Convenience Stores – 3.000 zusätzliche von Amazon machen da kaum den Unterschied. Der niedrige Marktanteil bietet jedoch Chancen – Amazon kann hier noch wachsen. Der Lebensmittelhandel ist wenig digitalisiert und bietet ein perfektes Umfeld für den Tech-Konzern. Zudem sind nur wenige im Lebensmittelmarkt derart experimentier- und expansionsfreudig wie Amazon.
Wachstum ist der Kurstreiber der Amazon-Aktie. Solange CEO Jeff Bezos die Expansion weiter erfolgreich vorantreibt, sollte sich das grundlegende Sentiment gegenüber dem Papier nicht ändern. DER AKTIONÄR bleibt bullish: Kursziel 2.000 Euro.