Heute ist der Tag der Wahrheit für Amazon. Der E-Commerce- und Cloudgigant legt die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2019 vor. Gelingt der Aktie nach den zähen Konsolidierungswochen endlich der Befreiungsschlag? DER AKTIONÄR hat analysiert, wie die Aktie in den vergangenen Jahren nach den Zahlen performt hat.
Wall Street erwartet für 2019 einen bereinigten Nettogewinn von 17 Milliarden Dollar (2018: 14,3 Milliarden). Die Erlöse hat Amazon den Schätzungen zufolge von 232 Milliarden auf 279 Milliarden Dollar gesteigert.
Für Q4 rechnen die Analysten mit einem bereinigten Nettogewinn von 3,9 Milliarden Dollar. Die Erlöse haben sich den Schätzungen zufolge von 72 auf 86 Milliarden Dollar verbessert.
Auch DER AKTIONÄR erwartet, dass Amazon mit den Zahlen überzeugen kann. Auch der Ausblick sollte angesichts der zahlreichen Verbesserungen im Konzern optimistisch ausfallen. Die Aktie ist nach dem zähen, wochenlangen Seitwärtstrend überreif für eine Rallye.
Doch ein Blick auf die Statistik zeigt: Zuletzt war mit Amazon unmittelbar nach den Zahlen (zehn Handelstage) nicht viel Staat zu machen. In den vergangenen fünf Quartalen verbuchte die Amazon-Aktie im Schnitt viermal ein Minus (-1,5 Prozent, -5,6 Prozent, -0,1 Prozent und -7,1 Prozent). In den zehn Tagen nach den Q3-Zahlen für 2019 gab es einen Gewinn von 0,4 Prozent.
Der letzte üppige Gewinn ist schon fast zweieinhalb Jahre her: Nach Vorlage der Q3/2017-Zahlen legte die Aktie um 16,1 Prozent zu.
Die 5-Jahres-Performance fällt insgesamt mager aus: Im Schnitt hat Amazon im Anschluss an die Zahlen 3,4 Prozent zugelegt.
Die zahlreichen Investitionen – etwa in den schnellen Lieferservice – sollten sich für Amazon bereits in Q4 ausgezahlt haben. Richtig zur Geltung sollten sie aber erst in Q1/2020 kommen. Das Cloudgeschäft bleibt anspruchsvoll, allerdings ist der harte Wettbewerb zur Genüge im Kurs eingepreist. Ergo: Amazon bleibt ein Basisinvestment.