Das Internet-Urgestein Amazon ist immer noch für eine Überraschung gut: Am Donnerstag nach Ende des regulären Handels in New York meldete der E-Commerce-Riese Zahlen weit über den Erwartungen der Analysten und löste damit ein Kursfeuerwerk aus. Die Aktie sprang zeitweise um mehr als 7,5 Prozent in die Höhe. Ist das jetzt die lang ersehnte Trendwende?
Satter Umsatz, fetter Gewinn
Amazon steigerte die Erlöse im umsatzträchtigen Weihnachtsquartal auf 29,3 Milliarden Dollar. Die eigentliche Sensation kam jedoch mit dem Ergebnis: Hier meldete der Konzern einen Wert von 0,45 Dollar je Aktie.
Analysten hatten im Schnitt mit einem Überschuss von 0,17 Dollar kalkuliert. Vereinzelt war von den Profis sogar befürchtet worden, Firmengründer Jeff Bezos könnte einmal mehr jeglichen Überschuss dem Umsatzwachstum opfern.
Neben dem starken Geschäft vor den Feiertagen profitierte Amazon vor allem von seinem Prime-Angebot. "Zur Einführung von Prime dachten wir, dass es das beste Angebot aller Zeiten für die Kunden sein würde", ließ Amazon verlauten. "Jetzt, da wir die Daten haben, wissen wir, dass das die Kunden genau so sehen."
Die Zahl der Prime-Kunden stieg weltweit um 53 Prozent.
Das Haar in der Suppe?
Für das laufende erste Quartal rechnet das Management nun mit Erlösen von 20,9 bis 22,9 Milliarden Dollar. Analysten hatten zwar mit 23 Milliarden Dollar gerechnet, der guten Stimmung tut dieser kleine Makel jedoch keinen Abbruch.
Im nachbörslichen Handel schießt die Amazon-Aktie um 8,6 Prozent in die Höhe auf 338,50 Dollar
Fazit: Alles richtig gemacht! Jeff Bezos zeigt, wozu der E-Commerce-Gigant fähig ist, wenn er es drauf anlegt. Mit dem Kurssprung knackt die Aktie den längerfristigen Abwärtstrend und legt damit den Grundstein für eine chartteshnische Trendwende. Wen die hohe Bewertung des Unternehmens nicht stört, kann auf den Zug aufspringen.