Der Hochsommer war heiß für Amazon. Im Juli markierte die Aktie des E-Commerce-, Cloud- und Werbemultis mit 201,20 Dollar ein Rekordhoch, doch dann ging den Bullen die Puste aus. Der kurzfristige Abwärtstrend ist intakt. Dabei ist Amazon ein Schnäppchen – so günstig wie die Angebote beim nächsten Shopping-Event.
In wenigen Wochen, Anfang oder Mitte Oktober (der genaue Termin steht noch nicht fest), starten die Prime Big Deals bei Amazon. Es ist nach dem Prime Day im Juli die zweite Rabattschlacht des Jahres und hat für den Konzern gleich ein paar Vorteile. 1. steigert Amazon so seine Einnahmen – bei der Premiere 2023 belief sich die durchschnittliche Bestellung auf 53,47 Dollar. Beim Prime Early Access 2023 waren es 50 Dollar. 2. hält der Konzern seine aktuell 270 Millionen Prime-Abonnenten bei Laune und gewinnt 3. neue hinzu. 4. reduziert Amazon dadurch seine Lagerbestände. Zum 30. Juni belief sich der Warenwert in den Konzernregalen auf 34 Milliarden Dollar – das Vor-Pandemie-Niveau (20,5 Milliarden Dollar Ende 2019) ist damit immer noch sehr weit weg.
5.: Amazon hält die Konkurrenz auf Abstand, auch wenn das Interesse an den Events nicht mehr ganz so groß ist wie von 2021 bis 2023, wie Barclays-Analyst Ross Sandler in seiner aktuellen Studie schreibt. Trotzdem bleibt die Amazon-Aktie für ihn ein Kauf mit Kursziel 235 Dollar.
Ross ist einer von 76 Analysten, die Amazon laut Bloomberg aktuell für unterbewertet halten. Ist ja auch kein Wunder, denn das 2025er-KGV des Techkonzerns beläuft sich auf 26. Nie war Amazon derart günstig zu haben. Das durchschnittliche KGV der vergangenen zehn Jahre beläuft sich auf 46.
Amazon hat auch nach 27 Jahren an der Börse nichts von seiner Spannung verloren. Die Zeichen stehen klar auf weiteres Wachstum. Für den AKTIONÄR bleibt die unterbewertete Aktie ein Basisinvestment.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:
Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.